SC vollbringt historischen Erfolg am Brett

12.12.2012, 09:00 Uhr
SC vollbringt historischen Erfolg am Brett

© Güldner

„Das ist ein historischer Erfolg für den Schachclub Forchheim“. Der Jubel des stellvetretenden Vorsitzenden Rainer Stephan kannte keine Grenzen, als er vom Ergebnis der 6. Runde der Schach-Bundesliga erfuhr. Die fränkischen Amateure hatten soeben den Mitaufsteiger SV Griesheim klar mit 5,5:2,5 bezwungen.

„Ich bin zuversichtlich, den vor der Saison für unmöglich gehaltenen Klassenverbleib nun doch noch schaffen zu können“, so Stephan. Vier Teams müsste der SC am Saisonende hinter sich gelassen haben. Nicht unrealistisch, da mit der SF Berlin und vor allem Schlusslicht Norderstedt noch zwei etwa gleichstarke Kaliber auf die Forchheimer warten. In der ersten Bundesliga-Saison vor zehn Jahren waren dem Klub nur zwei Unentschieden gelungen.

Obwohl die Griesheimer im Vorfeld rein von der Papierform her als Favoriten galten, war der Erfolg des Außenseiters nie gefährdet. Besonders drei Brettstrategen von der Regnitz wuchsen über sich hinaus. Seine etwas unglückliche Niederlage vom Vortag gegen Wiesbaden beim 1,5:6,5 hatte FM Léon Mons gut verwunden. Dem Polen IM Piotr Murdzia setzte der U18-Spieler nach dessen ungenauen Manövern im Mittelspiel heftig zu. Ein Bauerndurchbruch im Zentrum und ein bahnbrechendes Läuferopfer öffneten die gegnerische Königsstellung und damit auch den Weg zum Gewinn.

Geburtstagspresent für Jansa

Erst einmal wenig los war bei FM Alexander Seyb. Als der Jura-Student dann etwas druckvoller agierte, geriet sein Gegenüber IM Gyula Izsak in Zeitnot und agierte fehlerhaft. Als dritter Sieger durfte Kapitän FM Manfred Heidrich den Saal verlassen. „Was den Kampf betrifft, ich glaube, wir hatten sie jederzeit gut im Griff“, sagte SC-Spitzenspieler GM Michael Prusikin, der mit seinem Remis gegen den jungen Polen IM Kacper Piorun Leben konnte. Eine sehr komplizierte Stellung hatte Johannes Zwanzger gegen den offensiv aufgestellten Ungarn GM Peter Horvath gewählt und dem Großmeister aus Budapest ebenfalls ein Unentschieden abgetrotzt.

„Ich freue mich schon auf die nächsten Spiele, wir sind eine harte Nuss für jeden. Unsere hohen Niederlagen zu Saisonbeginn täuschen etwas", strahlte GM Vlastimil Jansa, dem seine Kollegen mit dem Sieg ein besonderes Geschenk zum 70. Geburstag gemacht hatten. Er selbst steuerte durch das dritte Remis einen weiteren halben Punkt dazu bei. Auch FM Andreas Kräußling und Claus Schäffner am Schlussbrett behaupteten sich bei ihren ersten Einsätzen in dieser Saison und holten Unentschieden.

Das historische Schach-Wochenende aus SC–Sicht komplettierte die Reserve in der Regionalliga. Gegen den stark besetzten SC Bad Kötzting gab es ein 4:4-Unentschieden. Held des Tages war der 14-jährige Robert Wagner am Schlussbrett.

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