Steht die Umsiedlung der SpVgg Jahn Forchheim bevor?

2.4.2012, 13:00 Uhr
Steht die Umsiedlung der SpVgg Jahn Forchheim bevor?

© Alexander Hitschfel

„Eigentlich gehört der Jahn und die Jahnhalle ja zusammen..., aber nicht um jeden Preis“, führt der Vorsitzende der SpVgg Jahn Forchheim, Gunter Bierfelder, im Rahmen der Jahresversammlung aus. Die Alleinbewirtschaftung der Jahnhalle mitsamt dem Betriebskostendefizit sei für den Traditionsverein nicht zu schultern.

„Ab 2012 beginnt eine neue Zeitrechnung für die SpVgg Jahn Forchheim“, erklärt Bierfelder. Von 2006 bis 2010 wurden von der Stadt Forchheim jährlich zirka 50000 Euro Betriebskostendefizit für die Jahnhalle ausgeglichen. Dies will die Stadt zwar weiterhin tun, jedoch muss eine Vereinbarung über einen solchen Defizitausgleich jährlich neu verhandelt werden. Gleichwohl entfallen aber die bislang von der Stadt Forchheim jährlich gezahlten rund 16300 Euro an Rücklagen für die Halle und 16000 Euro Personalkostenzuschuss weg. „Wie soll der Jahn das schultern?“, fragte Bierfelder kritisch.

Eine Fusion mit dem VfB Forchheim wie vom Abteilungsleiter des Spielmannszuges, Ralf Weiskopf, in der Versammlung angesprochen, hält Bierfelder momentan für das „Todesurteil“ des Jahn. „Der VfB muss sich noch mit Sozialversicherungsnachforderungen im sechsstelligen Bereich rumschlagen“, so Bierfelder. „Eine Fusion wäre grob fahrlässig.“

Von Seiten der Stadt fehle jeglicher politischer Wille, die Halle zu halten, so Bierfelder. Im Gegenteil, da werde noch bewusst gegen den Jahn gearbeitet, indem der Betrieb des Kolpinghauses gefördert werde. Gleichzeitig stellte er die Frage in die Versammlung: „Braucht der Jahn überhaupt eine Halle? Die Stadt braucht eine, ist das aber unser Problem?“

Derzeit gebe es Gespräche mit einem Investor, der Interesse am gesamten Areal habe. Wenn man gute Grundstückspreise erzielen könne, dann sollte man die Gelegenheit nutzen und einen Verkauf anstreben. Wo aber neu ansiedeln? „Angedacht ist, sich zwischen dem Tennisgelände des Jahn und der Tennishalle Pechtold anzusiedeln. Dort könnte man ein kleines Sportheim bauen mit zwei Spielfeldern“, so Bierfelder.

Den Verein drücken noch große Schulden. Lag man 2001 noch bei rund 470000 Euro Schulden, habe man sich zwar bis 2012 um 30000 Euro entschulden können, jedoch seien die Rahmenbedingungen (sinkende Mitgliederzahlen, weg brechende Zuschüsse, sinkende Eintrittsgelder) für eine kontinuierliche Entschuldung schlecht.

Zwar habe man in intensiven Verhandlungen mit der Stadt erreichen können, dass das Rücklagenkonto für die Halle über insgesamt 100000 Euro Guthaben nun dem Jahn zustehe, jedoch wolle man dieses Geld als Reservepolster für eine etwaige Umsiedlung verwenden.

Sportlich läuft es beim Jahn gut (Fußballbericht siehe S. 9). Nach der Auflösung der Juniorenfördergemeinschaft, die der Jahn mit dem VfB Forchheim im Fußball unterhalten hat, können wieder eigene Mannschaften angefangen von der E-Jugend bis zur B-Jugend aufgestellt werden; eine A-Jugend fehlt noch.

Bei den Ehrungen wurden Klaus Hampel, Wolfgang Hitzler und Heinrich Pohl (nicht anwesend) zu neuen Ehrenmitgliedern ernannt. 25 Jahre gehören Michael Dörfler, Georg Glaser, Kristina Greif, Oliver Käding, Markus Kresler, Peter Lauer, Ernst Schneider, Harald Schuster, Birgit Vogler, Jürgen Weiskopf und Siegmar Weiskopf dem Traditionsverein an.

Verwandte Themen


Keine Kommentare