Stumpf: "Geplantes Bündnis ist richtig"

11.8.2010, 00:00 Uhr
Stumpf:

Wie berichtet hatte eine Pressemitteilung der Forchheimer CSU-Fraktion für Wirbel gesorgt. Darin hatte Fraktionschef Udo Schönfelder ein "Bündnis gegen Extremismus" vorgeschlagen, bei dem alle Hilfseinrichtungen mitmachen sollen. Unter anderem das THW hatte daraufhin mitgeteilt, dass es nur ein parteiübergreifendes Bündnis geben könne. Ähnlich äußerte sich auf Nachfrage der NN Franz Stumpf. Auf den Vorstand des BRK im Kreis sei bisher niemand zugekommen. Er stellte klar: "Parteipolitisch lässt sich das Rote Kreuz vor keinen Karren spannen." Ansonsten findet er das geplante Bündnis "richtig".

Ignorieren richtig?

Als Oberbürgermeister äußert sich Stumpf auf die von den Neonazis angekündigten Versammlungen in Forchheim nachdenklich. Seine Linie "Ignorieren ist für diese Leute die größte Strafe" sei wohl schwer durchzuhalten: "Ich muss überlegen, ob ich mit dieser Haltung weiter komme." Er wolle von Fall zu Fall entscheiden, wie mit eventuellen Kundgebungen der Neonazis umzugehen sei. "Ich lasse mich da vom Landratsamt und der Polizei beraten." Wird er selbst gegen einen braunen Aufzug demonstrieren? "Wenn das der richtige Weg ist, dann bin ich dabei", meint Stumpf. Für die Stadtverwaltung sei das Versammlungsrecht zudem problematisch: Nicht alleine zwei Tage vorher könne eine Veranstaltung angekündigt werden, sondern sogar in Ausnahmefällen spontan stattfinden. Stumpf: "Das ist eine Unverschämtheit." Unterdessen distanziert sich ein Teil des rechten Lagers von der Kundgebung am 24. Juli in Forchheim. Die Stadt hat laut Oberbürgermeister Stumpf einen Brief des NPD-Verbandes Bamberg-Forchheim erhalten, laut dem diese Partei nichts mit den Veranstaltern von Forchheim zu tun haben wolle.GEORG KÖRFGEN