„Wie ein Fußballspiel gegen Barcelona“

1.2.2013, 10:00 Uhr
„Wie ein Fußballspiel gegen Barcelona“

© Roland Huber

„Wir spüren nach dem Sieg gegen den Favoriten SV Griesheim Rückenwind. Unser Team glaubt an sich, und an seine Chance, den nicht für möglich gehaltenen Klassenerhalt zu schaffen“, sagt Rainer Stephan, stellvertretender SC-Vorsitzender. Stephan ist optimistisch, nicht direkt was die beiden Wettkämpfe an diesem Wochenende in der Bundeshaupstadt angeht, sondern was die gesamte Saison betrifft. „Auf einige schlagbare Gegner wie Berlin, Norderstedt und vielleicht sogar Hamburg treffen wir erst am Ende der Saison“, erklärt SC-Vorsitzender Manfred Heidrich.

Trier nicht sattelfest

Der Kapitän der Forchheimer Erstliga-Mannschaft bleibt vor der Doppelrunde in Berlin skeptisch, ob die fränkischen Denksportler dort überhaupt richtig zum Zug kommen werden: „In beiden Duellen gilt es, die Höchststrafe zu vermeiden. Vor allem gegen den Deutschen Meister Baden-Baden ist jedes Remis eine Sensation."

Denn die Konkurrenz ist ähnlich spielstark wie zu Beginn der Saison, als es für die oberfränkischen Amateure in der stärksten Schach-Liga der Welt reihenweise hohe Niederlagen setzte. Am Samstagnachmittag treffen die Brettstrategen von der Regnitz auf den Siebten SG Trier.

Erfolgreichster Akteur der internationalen Auswahl mit Großmeistern aus England, Ungarn, Rumänien, Georgien und Polen ist derzeit der Rumäne Constantin Lupulescu, den noch niemand in dieser Saison bezwingen konnte. Die deutschen Spieler, großteils Internationale Meister (IM) kamen dagegen noch nicht einmal zum Einsatz. „Die SG Trier hatte bisher nur schwächere Gegner und sich dabei nicht gerade als sattelfest erwiesen. Mit etwas Glück können wir denen vielleicht sogar am Zeug flicken“, glaubt wiederum Stephan. Die größte sportliche Herausforderung des Jahres wartet am Sonntagvormittag mit dem Tabellenführer und mehrfachen Deutschen Meister OSG Baden-Baden. Deren Aufstellung liest sich wie die Spitze der aktuellen Weltrangliste, darunter der beste Spieler aller Zeiten, der erst 22-jährige Norweger Magnus Carlsen sowie die Ex-Weltmeister Viswanathan Anand (Indien) und Rustam Kasimdzhanov (Usbekistan).

Wie groß die Qualität vor allem in der Breite des Kaders ist, zeigt die Tatsache, dass bisher überwiegend die Ersatzleute zum Einsatz kamen und die OSG trotzdem souverän auf Titelkurs liegt. Der Reiz liegt für den SC alleine darin, sich überhaupt mit der absoluten Weltspitze messen zu dürfen. „Das ist so, als ob Jahn Forchheim gegen Barcelona spielt“, erklärt Heidrich.

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