TV-Koch Stefan Marquard checkt Fürther Mensa

3.12.2014, 17:00 Uhr
TV-Koch Stefan Marquard checkt Fürther Mensa

© Foto: Seilkopf

Marquard erwies sich als sehr umgänglich und hilfsbereit, geduldig zeigte und erläuterte er alles, was die Jugendlichen im Sonderpädagogischen Förderzentrum im Golfpark von ihm wissen und lernen wollten. Da waren Justin, James, Sorida, Peter, Anthony und Jeany von der Schülerfirma Mittagessen erst recht bereit, gemeinsam mit dem prominenten Gast das Tagesgericht zuzubereiten.

Mit klaren Anweisungen und Erläuterungen managte er souverän die Zubereitung der Gemüsenudeln, die neben einem Salat Schülern und Gästen serviert werden sollten. Im Rahmen der Aktion „Mensa-Check“ der Vernetzungsstelle Schulverpflegung Bayern, die im Auftrag des Ernährungsministeriums gesunde Mahlzeiten fördern soll, besucht er zehn bayerische Schulen. Marquard, der als einer der jungen Wilden unter Deutschlands Spitzenköchen gilt und dies schon rein äußerlich unterstreicht, berät dabei immer einen ganzen Tag lang das Team der jeweiligen Mensa.

In Fürth zeigte er unter anderem, wie man Gemüse „aktiviert“: Dafür knetet er eine Mischung aus fünf Teilen Salz und einem Teil Zucker (15 Gramm pro Kilo) in das Gemüse, lässt es ruhen und braucht es dann nur noch kurz anzudünsten. „Alles besteht aus Wasser, deshalb sollte man die Gewürze vorher dazu geben, weil sie hinterher nicht mehr so gut aufgenommen werden“, erklärte er den Schülern.

Das junge Mensa-Team bereitet an jedem Schultag unter Anleitung von Hauswirtschaftsleiterin Hildegard Koch und Schul-Mitarbeiter Karl-Heinz Landfers das Mittagessen zu. Beide sorgen unter anderem dafür, dass die Pizza aus Vollkornmehl gebacken und die Lasagne mit ganz viel fein geschnittenem Gemüse versehen wird. „Jede Mahlzeit bietet in irgendeiner Form Obst und Gemüse“, so Koch.

Einheitliches Schulfach

Der Gastkoch lobte die gute und überlegte Ausstattung der Küche: „Das Tolle hier ist, dass die Schüler mitmachen können und dabei viel lernen“, so Marquard, der sich für Bayern ein einheitliches Schulfach „Ernährung und Bewegung“ von der ersten bis zur zehnten Klasse wünscht.

Dass das Schulessen an der Otto-Lilienthal-Schule für günstige 2,80 Euro pro Portion zu haben ist, wollte er zunächst gar nicht glauben – und zog den Hut vor dem Team, das jeden Tag „für die paar Euro“ 145 Essen frisch auf den Tisch bringt. Wie wichtig das ist, weiß Schulleiter Norbert Rösch aus Erfahrung: „Das Mensa-Essen ist für manche Schüler die erste und einzige Mahlzeit am Tag.“ In Zeiten des Ganztagsunterrichts spiele die gute Ernährung der Kinder neben der schulischen Förderung und dem erzieherischen Auftrag der Lehrkräfte eine große Rolle.

„Unser Ziel war es, abwechslungsreiche, gesunde Kost anzubieten und Süßes gezielt wegzulassen, auch bei den Getränken“, sagt Rösch. Zudem sei ein vertretbarer Preis immens wichtig, weil viele Eltern mit jedem Cent rechnen müssen – „und gerade deren Kinder wollen wir mit unserem Angebot erreichen“.

Dank vieler Unterstützer und des großen Engagements des Fördervereins ist es gelungen, aus einem ehemaligen Lagerraum die freundliche und helle Mensa zu machen; an sieben Tischen können hier jeweils acht Kinder gemeinsam essen. Auch die Küche litt lange Zeit unter den beengten Verhältnissen, sie konnte erst unlängst erweitert werden, nachdem das Lehrerzimmer umgezogen war.

So diente der Tag des Mensa-Checks mit dem TV-Koch auch gleich der offiziellen Einweihung der neuen Räumlichkeiten. Der Gast an Töpfen und Garpfanne gratulierte – und gab am Nachmittag einer weiteren Schülergruppe Tipps fürs Schnibbeln und Zubereiten kleiner Snacks. Das war vor allem für jene Schüler spannend, die für die tägliche Pausenversorgung in der Mensa sorgen.

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