Adenaueranlage so schick wie lange nicht

1.6.2018, 06:00 Uhr
Adenaueranlage so schick wie lange nicht

© Foto: Giulia Iannicelli

Von Ende Februar bis Ende April ließ die Stadt das Bauwerk runderneuern, das einst um das Jahr 1900 entstand, aber nicht unter Denkmalschutz steht. Wie eine Gravur im Sandstein bestätigt, wurde der Pavillon zuletzt vor exakt 50 Jahren einer solchen Grundreinigung unterzogen, weshalb Lippert nun, auch mit Blick aufs Stadtjubiläum, von einem "historischen Moment" sprach.

Zu tun war allerhand: Das Dach musste von Moos, Vogelkot und anderem Dreck befreit und versiegelt, lose Dachschindeln mussten "nachgenagelt" werden, so Julia Simon-Lajnef vom Amt für Gebäudewirtschaft. Im Traufbereich wurden Holzsparren geschliffen und ein Metallband als Tropfkante eingezogen. Es soll verhindern, dass Regenwasser zurück auf die Holzkonstruktion rinnt.

Auch die Verschalung an der Dachunterseite wurde erneuert. Hier galt es, lockere Bretter auszutauschen und alles frisch zu lackieren. Die Lampen erhielten neue Leuchtmittel und eine so genannte Taubenvergrämung. Unten herum verfugten Arbeiter die Stufen und sie verlegten solche neu, die wackelig geworden waren.

Am augenfälligsten dürfte aber die sanierte Sandsteinkonstruktion sein. Sie wurde nicht sandgestrahlt, sondern mit einem speziellen Unterdruckverfahren gesäubert. Wie Simon-Lajnef sagte, probierte die Stadt die neuartige Technik erstmals aus. Bei einem Test am nahen Uhrenhäuschen habe die Methode ebenso überzeugt wie am Pavillon. Der Grund: Das Verfahren, bei dem "eine Art überdimensionierter Staubsauger" punktuell unerwünschte Graffiti ausradiert, wirble keinen Staub auf und schone das Material. Alles in allem investierte die Stadt 30.000 Euro.

Bald gibt es die nächste Baustelle

Für Lippert eine Investition, die sich lohnt, sei die Adenaueranlage doch ein Highlight in Fürth. Während des Baus der Neuen Mitte blockierten Container zweieinhalb Jahre den Fontänenbrunnen, voriges Jahr verlegte die infra in der Anlage elektrische Leitungen. Vorbei. Die Fontänen sprudeln, die Wiese lädt zum Picknick unter Bäumen ein und das Milchhäusla seit 2017 zu Kaffee, Kakao und Kuchen. Die Adenaueranlage ist somit, was man eine Innenstadtoase nennen kann — zumindest, bis nebenan bald Ver- und Entsorgungsleitungen für Großveranstaltungen auf der Freiheit und auch für den neuen Wochenmarkt verlegt werden.

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