Altes Fürther Brauereigelände erhält ein neues Gesicht

21.2.2018, 06:00 Uhr
Altes Fürther Brauereigelände erhält ein neues Gesicht

© Hans-Joachim Winckler

Während die Nürnberger Nachbarn bereits zum Endspurt ansetzen, geht es in Fürth erst noch in die Vollen. Doch die Ziellinie der Bauorgie auf dem rund 50.000 Quadratmeter großen Tucher-Areal zwischen Fichtenstraße, Dambacher und Schwabacher Straße zeichnet sich allmählich ab. Immerhin bleibt das Sudhaus aus dem Jahr 1911 – eine Perle des Jugendstils – als Blickfang erhalten. Es soll  gastronomisch genutzt werden.

In Nürnberg wird der historische Brauerei-Turm gerade zu einem Wohngebäude umgebaut, das denkmalgeschützte Sudhaus wurde bereits zur Kulturbrauerei aufgemöbelt. 44.000 Quadratmeter misst das Tuchergelände der Nachbarstadt zwischen Schiller-, Frieden-, Rollner- und Löbleinstraße. Seit Sommer 2011 entstehen in dem "Nordstadtgärten" getauften Quartier 574 Wohnungen, Gewerberäume, eine Kindertagesstätte und Grünzonen. Schon in diesem Sommer soll alles fertig sein.

Klangvolle Namen

Und in Fürth? 2023 wird es nach Schätzungen des mit den letzten Projekten an der Dambacher Straße beschäftigten Bauträgers BPD wohl werden, bis die letzten Handwerker abziehen können. Zum "Wohnpark Rednitzaue" verwandelt sich aktuell das Brauereigelände der Kleeblattstadt. Auch die Bauabschnitte tragen klangvolle Namen wie "Logengärten", "Klassikgärten", "Hopfengärten", "Sonnenlogen" und "Malzböden". Letztere beherbergen seit einem Jahr auch Geschäftsstelle und Redaktion der Fürther Nachrichten. Zuletzt ist im Anschluss an die Malzböden ein Wohn- und Geschäftshaus mit 51 Wohnungen und einer neuen Niederlassung der Naturkost-Kette ebl fertig geworden.

Auf der anderen Seite der verlängerten Salzstraße wächst nun der bislang größte Wohnkomplex in die Höhe, die Sonnenlogen II mit über 200 Wohnungen. Rund 40 sind zuvor bereits nebenan in den Sonnenlogen I entstanden. Längst fertiggestellt sind auch die 80 Wohnungen der Logengärten, ebenso die 56 Wohneinheiten der Klassikgärten und die 41 speziell für Senioren konzipierten Domizile der Hopfengärten. Tiefgaragen, Balkone und Penthäuser prägen das Quartier am Rand des Rednitztals. Es wird einmal über 600 Wohnungen beherbergen.

Neben dem betreuten Wohnen für Senioren haben aber auch Kinder eine neue Heimat im 2009 geräumten Brauereiareal gefunden. In der Grundstücksecke Herrn-/Dambacher Straße wurde eine siebengruppige Kindertagesstätte des Nürnberger Trägers Champini errichtet. Der zweistöckige Bau beherbergt jetzt vorübergehend die Kinder aus der städtischen Tagesstätte an der Badstraße, die derzeit erweitert wird. Nächstes Jahr soll dann Champini übernehmen. Zum Profil des Trägers, der bayernweit schon mehr als ein Dutzend Kitas betreibt, zählt der Schwerpunkt auf Sport und Bewegung. Der Fürther Stützpunkt verfügt dazu über einen 100 Quadratmeter großen Bewegungsraum.

Den Bereich an der Dambacher Straße, wo sich bislang noch Brachflächen erstrecken, hat sich der Immobilienentwickler BPD gesichert. In drei Bauabschnitten sind dort neun Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 135 Wohneinheiten geplant. Der Bauantrag für den ersten Bauabschnitt mit 38 Wohnungen ist längst eingereicht. Ende März soll nach Angaben des Unternehmens die Vermarktung beginnen. Auch die Infrastruktur nimmt Formen an, die Straßenzüge des neuen Wohnquartiers zeichnen sich bereits ab.

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