Apostrophen- Schmutzgebiet

7.10.2013, 12:00 Uhr

Wann und wo setz’e ich ein’en Apo’stroph korre’kt? Mit diesem Satz hat vor ein paar Wochen ein Kollege von den NN eine Glosse eröffnet. Allerdings konnte er sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf der Fürther Kirchweih umgesehen haben, was ihn vermutlich in noch tiefere Depression gestürzt hätte. Die Kärwa nämlich ist ein einziges Apostrophen-Schmutzgebiet.

Früher gab es landauf, landab nur vereinzelt Geschäfte wie Ramona’s Pudelwaschsalon oder Paule’s Wegschüttpinte. Inzwischen bekommen wir diesen — eigentlich doch englischen — Genitiv-Apostroph genauso wenig los wie die NSA. Trixi’s Ochsenbraterei und Dölle’s Altes Brathaus gehören zu den prominenten Vertretern auf der Fürther Kärwa, sie sind aber nur die Spitze des Eisbergs. Nur wenige halten dagegen, direkt vor unserem Fenster in der Moststraße beispielsweise! Billers Feinkost heißt der Stand. Herr oder Frau Biller, bleiben Sie standhaft.

Mein Gott, der Apostroph ist mir doch egal, werden jetzt manche denken, Hauptsache der Ochse oder die Bratwurst schmeckt. Vermutlich haben sie Recht. Der Kampf gegen diese Unsitte ist so vergeblich wie Don Quichote’s berühmter Kampf gegen die Windmühlen. Oder müsste es Don Quichotes Kampf heißen? Mis’t!

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