Awo sehnt sich nach ruhigem Fahrwasser

9.7.2012, 19:00 Uhr
Awo sehnt sich nach ruhigem Fahrwasser

© Reinhardt

Nachdem die Awo „in den letzten 12 bis 15 Monaten einen ziemlichen Actionfilm erlebt hat“, wie der stellvertretende Vorsitzende Michael Zill es formulierte, war die Kreiskonferenz nun optimistisch gestimmt. Die Delegierten bestätigten die Vorsitzende Karin Hirschbeck mit 93 Prozent der Stimmen in ihrem Amt.

Die Führung hatte man ihr in einer außerordentlichen Konferenz im November übertragen, nachdem Vorgänger Werner Bloß zurückgetreten war — formal aus gesundheitlichen Gründen. Zur Trennung hatte jedoch beigetragen, dass die Kommune den SPD-Stadtrat wegen des Verdachts der Untreue im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit als Abwickler des Zweckverbands zur Wasserversorgung des Knoblauchslands angezeigt hatte. Die juristische Prüfung dauert dem Vernehmen nach noch immer an. Für die Awo ist das Kapitel indes offenbar abgeschlossen: Ähnlich deutlich wie im Fall Hirschbeck fielen die Wahlergebnisse der anderen Vorstandsmitglieder aus. Wiedergewählt wurden als stellvertretende Vorsitzende Ralph Hafenrichter und Michael Zill sowie Schatzmeister Hans-Georg Rager. Neue Schriftführerin ist Anne Geiger, die ihren Posten mit Revisor Thomas Gimperlein „tauschte“. Als weitere Revisoren wurden Andreas Göppl und Hans Studtrucker gewählt.

Im Hinblick auf die Kündigung von Geschäftsführer Karl-Heinz Wurst erklärte Karin Hirschbeck, ein in einer Güteverhandlung abgeschlossener Vergleich sei von Wurst widerrufen worden. Es liege nun am Gericht, eine Entscheidung zu fällen. „Der Richter hat unsere Vorstellungen als sehr angemessen bezeichnet“, so Hirschbeck über das laufende Verfahren. Spätestens bis zum 1. Januar 2013 soll die Stelle des Geschäftsführers neu besetzt werden.

Meilenstein Demenzzentrum

Als Erfolg in der Arbeit der Fürther Awo wertet sie die Beteiligung an der bundesweiten Pflege-Hotline. Dort können betroffene Angehörige sich über Pflegestufen, Patientenverfügung, Tagespflege und andere Themen informieren und beraten lassen. Ein Meilenstein sei zudem die Einrichtung des neuen Demenzzentrums. „Hier hat Fürth als erster Verband mit einem kompetenten Angebot reagiert“, so die Vorsitzende. Besonders erfreulich sei auch, dass die beiden Seniorenheime in Burgfarrnbach mit ihren Bestnoten in der Region vorn liegen.

Eine positive Bilanz zog Udo Weißfloch, der bis Ende dieses Jahres die Awo-Geschäftsführung kommissarisch übernommen hat: „Alle Einrichtungen laufen außerordentlich gut.“ Als größter praktischer Ausbildungbetrieb in ganz Bayern müsse sich die Fürther Awo keine Nachwuchssorgen machen.

Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurden Amalie Sommer, Hubert Ganz, Rudi Biller, Paul Leschik, Elli Koroch und Johann Roth geehrt.

 

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