Bewerber stehen bei der Stadt Schlange

10.1.2011, 11:00 Uhr
Bewerber stehen bei der Stadt Schlange

© Nürnberg Luftbild, Hajo Dietz

Wie berichtet, hatte die Kommune vor Weihnachten damit begonnen, per Anzeigen in den Fürther Nachrichten, der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung einen „Entwickler, Investor und Betreiber“ für die zur Verfügung stehenden Flächen links und rechts der Rudolf-Breitscheid-Straße zu suchen.

Das seit Ende September geschlossene Park-Hotel, das angrenzende und seit längerem verwaiste Fiedler–Haus und das gegenüberliegende Wölfel-Areal sollen in naher Zukunft Geschäfte beherbergen, die der darbenden Einkaufslandschaft endlich die erhofften Impulse geben. Alle drei Immobilien gehören inzwischen der Stadt, die sie an den gesuchten Investor weiterveräußern möchte. Die Verkaufsfläche soll 15000 Quadratmeter nicht übersteigen.

Erwünscht sind in dem modernen Geschäftszentrum vor allem größere Anbieter von Textilien und Schuhen – Güter, die derzeit im Fürther Zentrum am meisten vermisst werden. Läuft alles nach Plan, könnte im Jahr 2013 die Eröffnung gefeiert werden.

Beeindruckt von der bisher „außerordentlich großen Resonanz“ zeigt sich Oberbürgermeister Thomas Jung. Wie er auf FN-Anfrage sagte, belege dies den Stellenwert des ehrgeizigen Projekts in den einschlägigen Kreisen und zeige, dass man durchaus zu Recht mit Selbstbewusstsein agieren könne. „So ein Flächenangebot in zentraler Lage ist in der Republik eben eher selten“, meint der OB.

Offenes Rennen

So sehr sich Jung über den ersten Erfolg auf dem Weg zu einer City-Erneuerung freut, so wenig macht er sich Illusionen über den weiteren Ablauf. „Das Schwierige wird die Auswahl“, meint er. Im März und April sollen aus den Bewerbern zunächst maximal sieben herausgefiltert werden, danach muss sich der Stadtrat auf einen davon festlegen.

Ob man dabei auf die Erfahrung „sehr bekannter Unternehmen“ aus der Shopping-Center-Branche setzt, die laut Jung bereits ihren Hut in den Ring geworfen haben, einen kleineren Bewerber oder aber sogar „einen Neuling mit gutem Konzept“ zum Zug kommen lässt – der OB will keine Vorhersagen treffen.

Nur eines meint der Rathauschef sicher zu wissen: „Es wird nichts geben, was allen Freude macht.“ Zu unterschiedlich seien die Vorstellungen, beispielsweise über die bauliche Gestaltung des Park-Hotels — oder des Gebäudes, das nach einem möglichen Abriss an dessen Stelle entsteht. Bevorzugen die einen historisierende Architektur, so setzen die anderen auf einen möglichst modernen Entwurf, der bewusst einen neuen Akzent im Stadtbild setzt. „Diskussionen und Enttäuschungen sind da leider unvermeidlich“, sagt Jung. Man strebe aber „einen möglichst breiten Konsens“ an.