Chance für „Jugend im Zentrum“

20.1.2011, 13:00 Uhr
Chance für „Jugend im Zentrum“

© Hans-Joachim Winckler

Baureferent Joachim Krauße gibt dem Vorhaben gute Realisierungschancen. Schließlich wurde der staatliche Fördersatz für Strukturfördermaßnahmen nach dem Quelle-Desaster von 60 auf 80 Prozent angehoben. 418400 Euro von den nicht vollständig förderfähigen Gesamtkosten in Höhe von 565000 Euro kann der Freistaat schultern.

Gegenüber den FN betont Krauße, dass man angesichts der kommunalen Finanzmisere keineswegs vorhabe, zum Absahnen von Fördermitteln Geld aus dem Fenster zu schmeißen. Vielmehr mache das Vorhaben Sinn, alle innerstädtischen Jugendeinrichtungen in einem Gebäude zusammenzufassen. Nach Angaben von Jugendpflegerin Jutta Küppers ist an den Ausbau eines Multifunktionsraumes für Jugendkultur, Seminare, Theaterpädagogik und Medienarbeit gedacht. Daneben seien Studios für die zahlreichen selbstverwalteten Arbeitsgruppen des Jugendmedienzentrums Connect geplant.

Totale Platzprobleme

Das früher im Hochparterre des Gebäudes beheimatete Connect hat bereits dem Jugendkulturcafé Zett9 Platz machen müssen. „Im ersten Stock hat es nun totale Platzprobleme“, erklärt Küppers. Betrieben wird Zett9 von Kräften des früheren Jugendtreffs Corner. Das frühere Corner-Quartier in der Hirschenstraße 38 ist von der Stadt verkauft worden.

Auch das vom Rotstift der Kommune erfasste Spielmobil nutzt noch das ehemalige Stadtwerkegebäude. Bis Ende 2012 sollen laut Küppers Lösungen gefunden werden, wie die Teile der Spielmobilarbeit unter den Sparvorgaben gerettet werden können. Wird das Spielmobilbüro nicht mehr benötigt, könnte es nach den Worten der Jugendpflegerin vom Zett 9-Team genutzt werden. Einen besonderen Schwerpunkt der Arbeit im Jugendzentrum bilden berufsorientierte Aktivitäten: Bewerbungshilfe, Beratung und Praktika.

Dass die vom Stadtrat aus Kostengründen bereits zurückgestellte Ausbaumaßnahme nun erneut auf die Tagesordnung kommen kann, ist der Hartnäckigkeit des Jugendamtes zu verdanken. Küppers: „Wir haben das Projekt einfach noch mal zur Förderung angemeldet und Erfolg gehabt.“ Nimmt die Stadt die von der Regierung bereits bewilligten Fördermittel in Anspruch, muss sie das Gebäude allerdings auch 25 Jahre lang als Jugendeinrichtung nutzen.

Mit der infra als Hauseigentümer ist das Projekt nach Angaben des Baureferenten bereits abgestimmt. Die infra selbst habe keinen Bedarf für die Altbauräume. Krauße hält eine weitgehende Verwirklichung des Jugendzentrums noch in diesem Jahr für durchaus möglich.