Christkönig startet millionenschwere Umbauarbeiten

26.4.2010, 00:00 Uhr
Christkönig startet millionenschwere Umbauarbeiten

© Thomas Scherer

Seit Tagen zeigt sich das mächtige Gotteshaus an der Würzburger Straße im Baugerüst. Sichtbares Zeichen für die großen Veränderungen, die bevorstehen und denen Karmelitenpater Eduard Sebald nun in einer Feierstunde den Segen erteilte.

Noch kaum renoviert

Der Gebäudekomplex, zu dem die Kirche sowie die kleinere »Unterkirche« und Jugendräume im Souterrain zählen, der frei stehende Kirchturm, das jetzige Pfarrheim, der ehemalige Kindergarten und ein Klostertrakt wurde in den 50er/60er Jahren errichtet und seitdem kaum renoviert.

Die Folge: Die Christkönigsgemeinde heizt sprichwörtlich zum Fenster hinaus, und den Betagteren unter ihren 6500 Mitgliedern macht zu schaffen, dass alle Kirchen- und Versammlungsräume nur über Treppen zu erreichen sind. Hinzu kommen Feuchtigkeitsschäden, Pilzbefall, marode Stellen im Mauerwerk. So kann es nicht weitergehen, urteilte schließlich das Erzbischöfliche Ordinariat Bamberg und gab im August 2009 grünes Licht für den Umbau.

Backsteinfassade bleibt erhalten

Zunächst wird die Kirche saniert. Die Backsteinfassade bleibt aus Gründen des Denkmalschutzes erhalten. Doch bekommen alle Fenster zusätzlich Isolierglas. Besonders begrüßte Bürgermeister Markus Braun, dass das Kirchendach nicht nur gedämmt, sondern auch mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet wird. Braun schwärmte von »einer Premiere in Fürth, die hoffentlich Schule macht«.

Zug um Zug soll dann der frühere Kindergarten zum Pfarrhaus mit Büro und Wohnungen werden. Wo das jetzige Pfarrheim untergebracht ist, werden ein Pfarrsaal und Gruppenräume entstehen. Es wird eine neue Heizung geben und mit Rampen und Aufzügen barrierefreie Zugänge.

Bamberg übernimmt Gros der Kosten

Das Gros der Kosten, 60 Prozent, übernimmt Bamberg. Weiteres Geld kommt aus Rücklagen, Darlehen, Entschädigungszahlungen, weil auch der U-Bahn-Bau Gebäudeschäden verursacht hat, und privaten Spenden. 330.000 Euro Spendengelder muss die Gemeinde auftreiben, knapp 143.000 Euro hat sie bisher.

Pater Eduard Sebald erhielt gestern einen Bauhelm und Ohrenschützer und gilt somit als »Bauherr vor Ort«. Der 69-Jährige nahm den Titel lächelnd an. Trotz der aktuellen Krise, in der sich die katholische Kirche befindet, ist er »ganz sicher«, dass »sein« Gotteshaus nach dem Umbau mit Leben erfüllt sein wird. Er selbst wird dann längst weg sein. Der Karmelitenorden hat Nachwuchsprobleme und gibt den Standort Fürth auf. Die Patres Eduard Sebald und Klaus Weigand kehren Fürth im August nach 13 Jahren den Rücken. Ihre Nachfolge regelt das Bistum Bamberg.