Die nächste Innenstadtbrache wird gefüllt

16.9.2009, 00:00 Uhr
Die nächste Innenstadtbrache wird gefüllt

© Horst Linke

Ein Blick ins Lexikon hilft weiter: Periander herrschte vor rund 2500 Jahren über die Stadt Korinth. Doch mit dem griechischen Tyrannen hat das Bauprojekt in der Theaterstraße nichts gemein. Der Name orientiert sich vielmehr an einem früheren prominenten Bewohner der Gegend. Stadtpfarrer Daniel Lochner lebte um 1700 herum im so genannten Lochnerschen Gartenhaus, das vor einigen Jahren liebevoll saniert worden ist.

Lochner hegte und pflegte nicht nur seinen Garten; er dichtete auch und veröffentlichte seine Werke unter dem Pseudonym Periander. Und weil das neue Bauprojekt mit reichlich Grün gesegnet sein wird, erschien den Verantwortlichen der Name PerianderGarten am treffendsten.

Bauträger ist die Wohnfürth eine Tochter der städtischen WBG. Für Baureferent Joachim Krauße ist das ein Glücksfall: «Hier kann die Stadt Fürth auf einem städtischen Grundstück aktiv werden und eigene Kreativität entfalten.« Ein privater Bauträger, ist sich Krauße sicher, hätte das 1600 Quadratmeter große Areal wesentlich mehr «zugepflastert«.

Die städtische Tochter plant hingegen drei Baukörper, die sich um einen Innenhof gruppieren, der vom «Periander«-Garten mit Rasenhochbeeten und Sitzgelegenheiten dominiert wird. 18 Eigentumswohnungen mit Loftcharakter sollen entstehen. «So viel Freiraum in der Innenstadt ist einmalig«, schwärmt Oberbürgermeister Thomas Jung. Zudem sei für jeden was dabei: Von der Familie bis zu den Senioren, für die es altersgerechte Appartements geben wird. Dass die hässliche Brache nach so vielen Jahren verschwindet, ist für ihn ein weiterer Baustein bei der Revitalisierung der Innenstadt.

Die Bagger rollen allerdings vorerst nicht an. Zwar liegen die Pläne in der Schublade, aber erst wenn 50 Prozent der Wohnungen verkauft sind, ist die Finanzierung so weit gesichert, dass man sich an den Bau wagen kann.

Dass man die Lofts in den kommenden Monaten an den Mann oder die Frau bringen wird, daran haben die Verantwortlichen keinen Zweifel. «Die Nachfrage ist da«, betont Jung. Der Trend gehe «eindeutig zurück in die Stadt«. Und Wohnfürth-Geschäftsführer Rolf Perlhofer blickte beim gestrigen Verkaufsstart bereits in die Zukunft: «Als Baubeginn peilen wir Frühjahr 2010 an.«