Die Polizei sucht noch nach Zeugen

19.11.2010, 19:00 Uhr
Die Polizei sucht noch nach Zeugen

© Günter Distler

Wie berichtet, trafen sich am Sonntag um 11 Uhr Vertreter der Stadt, des Sozialverbandes VdK und des Sozialverbandes Deutschland, der Bundeswehr und der Feuerwehr sowie Kriegsveteranen und örtliche Politiker am Sandsteindenkmal bei der Auferstehungskirche, um der Opfer von Krieg, Verfolgung, Diktatur und Gewalt zu gedenken. Zu diesem Zeitpunkt war dem Ehrenmal die Beschmutzung nicht mehr anzusehen. Feuerwehrleute und Mitarbeiter des Grünflächenamtes hatten es bereits gereinigt.

Laut Polizei waren am Morgen zwei Nürnberger, ein 26- und ein 29-Jähriger, im Stadtpark aufgegriffen worden, nachdem ein städtischer Mitarbeiter die Polizei auf das beschmutzte Denkmal aufmerksam gemacht hatte. Die Männer gerieten wegen roter Farbflecken an ihrer Kleidung in Verdacht. Den Angaben zufolge verwickelten sie sich in Widersprüche und äußern sich nun gar nicht mehr zur Sache. Die Polizei grenzt die Tatzeit auf die Stunde zwischen 7.20 und 8.30 Uhr früh ein und sucht nach Zeugen.

Unabhängig von der Farbschmiererei beklagten Teilnehmer der Gedenfeier dieses Jahr erneut den schlechten Zustand des Denkmals. Bürgermeister Markus Braun, der 2009 versichert hatte, er werde sich darum kümmern, verwies nun bedauernd auf die prekäre finanzielle Lage der Stadt: „Natürlich müssen wir Maßnahmen treffen, um das Denkmal zu erhalten — aber von welchem Geld?“ Auch Ralf Röder, technischer Leiter der Gebäudewirtschaft, warb um Verständnis: „Wir lassen ein Denkmal nicht gern verwittern. Aber unsere beschränkten Mittel zwingen uns, Prioritäten da zu setzen, wo es um die Sicherheit von Menschen geht. Kaputte Treppengeländer oder Bodenbeläge in Schulen haben daher einfach Vorrang.“