Einkaufsschwerpunkt: MIB legt Zeitplan vor

11.3.2012, 10:00 Uhr
Einkaufsschwerpunkt: MIB legt Zeitplan vor

© Hans-Joachim Winckler

Uwe Laule, Geschäftsführer von MIB, legt freilich großen Wert auf die Feststellung, dass sein Unternehmen den Termin Frühjahr 2014 nie kommuniziert habe, wie er am Freitag auf Anfrage unserer Zeitung sagte. Bei MIB sei seit jeher mit einer längeren Bauzeit kalkuliert worden. Nach heutigem Stand sei es aber ohnehin schwer, sich definitiv festzulegen. Deshalb wolle er selbst einen früheren Startschuss noch nicht gänzlich ausschließen, so Laule.

Der wäre dem städtischen Wirtschaftsreferenten Horst Müller angesichts der ausgedünnten Fürther Einkaufslandschaft zwar nach wie vor hochwillkommen, doch andererseits trägt er die Nachricht mit Fassung: „Mir ist ein realistischer Zeitplan lieber als einer, der nicht zu halten ist.“

Fest steht: Bis zum Sommer dieses Jahres sollen zunächst alle Geschäftsleute in jenem Bereich der Rudolf-Breitscheid-Straße, der von dem Vorhaben tangiert wird, ihre Läden geräumt haben. Nach der Michaelis-Kirchweih, spätestens aber Anfang 2013, werden dann laut Laule die Abrissbagger anrollen. Wie berichtet, müssen das Park-Hotel und das angrenzende Fiedler-Gebäude komplett dem Erdboden gleichgemacht werden. Auch auf der gegenüberliegenden Seite, in den Höfen des Wölfel-Areals, sollen mehrere alte Gemäuer beseitigt werden. Eine gewaltige Baustelle im Herzen der Stadt wird die Folge sein.

Einige Monate werden die Abbrucharbeiten in Anspruch nehmen, anschließend sind anderthalb Jahre Bauzeit für den Einkaufsschwerpunkt veranschlagt. Anstelle von Hotel und Fiedler-Haus ist ein neuer Komplex vorgesehen, der sich möglichst elegant ins Fürther Stadtbild einfügen soll. Auf der anderen Straßenseite bleiben die denkmalgeschützten Häuser erhalten, durch sie hindurch sollen Kunden in großzügige Ladenflächen geführt werden, die im rückwärtigen Bereich neu entstehen.

„Breites Interesse“

Man befinde sich bereits mitten in den Verhandlungen mit potenziellen Mietern für die rund 12000 Quadratmeter Verkaufsfläche, sagt Uwe Laule. Die Resonanz sei höchst erfreulich und unterstreiche, dass der Standort begehrt ist. „Ein breites Interesse an einer Ansiedlung in Fürth“ sei in der Branche zu beobachten, und das in ganz Deutschland. Namen möchte Laule noch nicht nennen, doch der Schwerpunkt werde, wie es vertraglich mit der Stadt vereinbart ist, auf den Bereichen Schuhe und Textilien liegen.

Während bei Einzelhandelsprojekt Nummer eins also offenbar alles im Lot ist, bleibt es einen Steinwurf entfernt spannend. Nach Auskunft von Horst Müller ist bis Ende März mit einer Entscheidung in Sachen City-Center zu rechnen; dann nämlich wird der Kaufvertrag zwischen den 351 Noch-Eigentümern und der Firma TKN ungültig. Wie berichtet, war dem Unternehmen — so die Darstellung des in die Verhandlungen eingebundenen Wirtschaftsreferenten — der lange sicher geglaubte Finanzier abhanden gekommen. Noch immer, so Müller, werde nach Ersatz gesucht — mit welchen Aussichten auf Erfolg, dazu äußert er sich nicht. Die Lage sei jedoch „schwierig“. Sollte das Geschäft mit TKN scheitern, stünden allerdings andere Interessenten für das City-Center in Wartestellung — „viele sogar“, wie Müller betont, der diesbezüglich kontinuierlich Nachfragen bekomme.

Das Problem: Steigt ein neuer Investor ein, wäre auch ein neuer Vertrag nötig — und damit die Wiederholung eines Herkulesakts: Alle 351 Eigentümer müssten noch einmal notariell zustimmen.

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