Einsatz für grüne Adenaueranlage

7.11.2014, 06:00 Uhr
Einsatz für grüne Adenaueranlage

© Foto: Horst Linke

Bei der Unterschriftenübergabe im Sandstein-Pavillon sagte Thomas Jung, er halte Schreiers „Grundidee“, also den Marktstandort Adenauerlage, nach wie vor für gut. Einzelne Elemente seien aber nicht umsetzbar. Dazu zählt Jung „massive feste Einbauten“ auf den Wiesen sowie die ursprünglich angedachte Überdachung mit Segeln, die Schreier vor einigen Monaten aber ohnehin aus dem Konzept gestrichen hat.

Bei der BI „Innenstadtgrün“ bleibt man skeptisch. Die Bürgerinitiative, der unter anderem Bund Naturschutz, Seniorenrat, Sozialforum, der Verein „Wir sind Fürth“ (WsF) und einige Einzelpersonen angehören, will den Park komplett von einer Nutzung als Markt freihalten. Rückendeckung bekommt sie von den 2700 Unterzeichnern. BN-Chef Reinhard Scheuerlein wertet das als „starkes Signal aus der Bevölkerung“.

Es gehe darum, die Adenaueranlage als grüne Ruheoase inmitten der Stadt zu bewahren und sie von jeglicher „Kommerzialisierung“ freizuhalten. Außerdem dürften die alten Bäume nicht gefährdet werden. „Grünanlage und Marktnutzung“, sagt Scheuerlein, „das passt einfach nicht zusammen.“

Das wollte Jung nicht stehen lassen. Er warb für eine offene Diskussion. Die Bäume und das Grün dürften nicht angetastet werden, beteuerte er. In der Anlage gebe es aber bereits versiegelte Flächen, unter anderem beim Sandstein-Pavillon. Vielleicht, so der Rathauschef, lasse sich ja eine Lösung für eine „verträgliche Nutzung“ finden, die „mehr Leben und Flair“ in den kleinen Park bringe.

In den kommenden Wochen werde die Umfrage zum Wochenmarktstandort ausgewertet, mit der die Stadt das Unternehmen „SK Standort & Kommune“ betraut hatte (wir berichteten). Zudem soll ein „wissenschaftliches Gutachten“ zur Frage eingeholt werden, ob ein Markt in der Anlage den Baumbestand gefährden würde. Am 19. Januar werden sich die Stadträte im Wirtschaftsausschuss mit den Ergebnissen auseinandersetzen.

Kamran Salimi von „Wir sind Fürth“ bat darum, ein „offenes Forum“ für alle Bürger einzurichten, die sich an der Diskussion um den Wochenmarktstandort beteiligen wollen. Jung versprach den Dialog. Es gebe keinen Zeitdruck. Der Rathauschef rechnet nicht damit, dass vor dem Herbst 2015 eine Entscheidung gefällt wird.

10 Kommentare