Engagiert für die Mitschüler

4.8.2008, 00:00 Uhr
Engagiert für die Mitschüler

© Dittmar

Hier wurden eine Schülerin und ein Schüler ausgezeichnet, die sich durch soziales Verhalten, Courage und Eigeninitiative hervorgetan haben. Den Hauptschulpreis für besonderes soziales Engagement hatte der 1999 im Alter von 58 Jahren verstorbenen Fürther Schul- und Kulturreferent Gerd Fleischmann noch zu Lebzeiten initiiert. Verliehen wurde er erstmals im Jahr 2000.

«Es macht mich einfach glücklich, anderen zu helfen», erklärt die 16-jährige Derya Sadik ihre Motivation. An der Seeackerschule hat sich die Neuntklässlerin erfolgreich für einen Schüler eingesetzt, der von der Schule verwiesen werden sollte, weil er sie attackiert hatte. Sie stand einer Schülerin bei, als diese Mutter und Großmutter verlor, begleitete kranke Schüler nach Hause, verrichtete freiwillig Schuldienste, sprach offen Ungerechtigkeiten an und vermittelte bei Konflikten.

Dass sie nie lange überlegte, sondern handelte, beeindruckt Schulamtsdirektorin Ulrike Merkel, die den Preis überreichte. Derya Sadik machte ihre Fürsprache nicht von Freundschaften abhängig und nahm selbst Anfeindungen in Kauf. Merkel attestierte der 16-jährigen Fürtherin, die nun eine Friseurausbildung beginnt, gute Beobachtungsgabe und feines Gespür für Situationen.

In Abwesenheit ausgezeichnet wurde außerdem der gleichaltrige Pfisterschüler Kai Schmidt. «Clever, höflich, kameradschaftlich und außergewöhnlich engagiert» charakterisiert Schulleiter Werner Neumann den Klassensprecher, Schulsprecher und Schulsprecher der Stadt Fürth. Ganz besonders setzte sich Kai Schmidt für die Berufsfindung seiner Mitschüler ein, von denen er einige sogar zu Vorstellungsgesprächen begleitete.

Immer zur Stelle

Aus freien Stücken unterstützte er den Sportunterricht der Sechstklässler und organisierte Schulturniere. Er beteiligte sich an Elternbeiratssitzungen und vertrat die Pfisterschule in Veranstaltungen der Arbeitsmaßnahme «LOS». «Kai ist immer zur Stelle, wenn es darum geht, etwas für die Schule und die Schüler zu tun», berichtet Klassenlehrerin Beate Koschützke. Sein humorvolles und ausgleichendes Wesen habe sich rundum positiv auf das Schulklima ausgewirkt.

Dass es durchaus keine Selbstverständlichkeit ist, was an Fürther Schulen unter oftmals schwierigen Umständen geleistet wird, unterstrich bei der Preisverleihung Bürgermeister Markus Braun. Nächstenliebe und soziales Engagement im Sinne von Gerd Fleischmann auszuzeichnen, hält Braun für eine wichtige Ergänzung des schulischen Leistungsdenkens.