Finanzamt: Altbau wird bald bezogen

30.5.2015, 21:00 Uhr
Finanzamt: Altbau wird bald bezogen

© Foto: Aslanidis

Die ersten Möbeltransporter machen sich in diesen Tagen auf den Weg, damit die Büros im sechsstöckigen und inzwischen umfassend modernisierten Altbau nach und nach wieder eingerichtet werden können. Es wird wohl Mitte Juli werden, schätzt Finanzamtsleiter Günter Kohl, bis auch der letzte Bauarbeiter sich verabschiedet hat und sämtliche Mitarbeiter der Behörde endlich an einem Standort vereint sind.

Noch im vergangenen Jahr hatte man damit gerechnet, Anfang 2015 fertig zu sein. Nun ist man fünf Monate später dran – bei großen Baumaßnahmen sei das jedoch nichts Ungewöhnliches, sagt Kohl. Und groß ist dieses Projekt: In einem ersten Bauabschnitt wurde zunächst ab Herbst 2010 der Neubau errichtet. Gut elf Millionen Euro investierte der Freistaat in das dreistöckige Gebäude mit der Klinkerfassade, das direkt neben dem Altbau aus dem Jahr 1960 steht. Nötig wurde der Anbau, weil das Finanzamt seit langem aus allen Nähten platzte. Seit den 1980er Jahren waren die zuletzt 280 Beamten und Angestellten auf zwei Standorte im Süden und Westen Fürths verteilt: 200 arbeiteten in der Herrn-, 80 in der Wehlauer Straße.

Um das alte Amtsgebäude sanieren zu können, wurde sogar noch ein drittes Quartier benötigt: Während ein Teil der Belegschaft den Neubau bezog, der auch das „Herzstück“ der Behörde, das Servicezentrum, beherbergt, wurden rund 100 Beschäftigte in angemieteten Räumen in der Kurgartenstraße untergebracht.

Keine Reibungsverluste mehr

Zusammen mit den Kollegen aus der Wehlauer Straße steht ihnen nun der Umzug zurück in die Herrnstraße bevor. „Erstmals seit einem sehr, sehr langen Zeitraum wird es dann nur noch einen Standort geben, was die Arbeit sicher erleichtert“, sagt Kohl.

Rund 12,6 Millionen Euro hat die Generalsanierung den Freistaat gekostet. Das Gebäude mit der grau-weißen Fassade wurde dafür in den Rohbauzustand versetzt; Fenster, Türen, Heizung – alles wurde entfernt. Die über 50 Jahre alte Haustechnik wurde ausgetauscht, das Haus neu gedämmt und verkleidet und zudem barrierefrei gestaltet.

Umziehen müssen in den nächsten Wochen nicht nur Mitarbeiter und Möbel, sondern auch rund 100 000 Akten, erzählt Kohl – eine Aufgabe, die volle Konzentration erfordert. In diesen sogenannten Bewertungsakten sind sämtliche Häuser und Grundstücke in Fürth und im Landkreis erfasst: „Da muss man vorsichtig sein, dass man nichts aus der Reihe bringt, sonst findet man die nie mehr.“

Weil so viel Papier ungeheuer schwer sei – „ein Problem für viele Behörden“ –, sind für die Akten Räume im Neubau reserviert: Die Decken im Altbau wären schlichtweg nicht dick genug, erklärt der Amtsleiter. „Im Neubau haben wir mit verstärkten Decken gearbeitet.“CLAUDIA ZIOB

Keine Kommentare