Finanzamt: Altbau wurde zum Rohbau

25.9.2013, 22:00 Uhr
Finanzamt: Altbau wurde zum Rohbau

© Winckler

Der aus dem Jahr 1960 stammende, sechsstöckige Altbau wurde für die Generalsanierung bis auf den Rohbauzustand rückgebaut. Fenster, Türen, Heizung – alles wurde entfernt, sagt Behördenleiter Günter Kohl.

Wer schon lange nicht mehr in der Herrnstraße unterwegs war, dem dürfte auch der dreistöckige Neubau direkt daneben noch ins Auge stechen. Er war Teil eins der Baumaßnahme und Anfang des Jahres so weit fertiggestellt, dass hier die ersten Mitarbeiter ihre Büros einrichten konnten. Nötig wurde der Anbau, weil das Finanzamt seit langem aus allen Nähten platzte. Seit den 1980er Jahren waren die 280 Beamten und Angestellten auf zwei Standorte in der Süd- und Weststadt verteilt: 200 arbeiteten in der Herrn-, 80 in der Wehlauer Straße.

Nach der Generalsanierung des Altbaus, also voraussichtlich im Herbst 2014, werden sämtliche Mitarbeiter in der Südstadt vereint sein. Bis es so weit ist, hat das Finanzamt sogar einen dritten Standort: Rund hundert Beschäftigte sind seit Anfang des Jahres in angemieteten Räumen in der Kurgartenstraße untergebracht.

Der Publikumsverkehr findet nun vor allem im Erdgeschoss des Neubaus statt, das ein großzügiges Servicezentrum beherbergt. Der neue Haupteingang befindet sich am Stresemannplatz, weshalb die Adresse des Finanzamts seit Februar nicht mehr Herrnstraße 69 lautet, sondern Stresemannplatz 15. Das Haus ist durchgehend barrierefrei gestaltet.

Die markante breite Treppe des alten Haupteingangs wird übrigens bald Geschichte sein: Die Stufen werden entfernt und der alte Eingang wird zugemauert. Wie die neue Fassade des dann energetisch sanierten Altbaus aussehen wird, steht noch nicht fest. „Eine Klinkerfassade wie beim Neubau werden wir uns ein zweites Mal nicht leisten können“, sagt Kohl. Auch würde das laut Architekturexperten wohl zu wuchtig wirken. Ziel sei es natürlich, dass Alt- und Neubau sich auch optisch „möglichst harmonisch“ ergänzen.

12,6 Millionen Euro hat der Haushaltsausschuss des Landtags für die umfassende Modernisierung des Gebäudes bewilligt. Weitere elf Millionen Euro hat der Freistaat in den Neubau investiert. Diesen Kostenrahmen habe man gehalten, sagt Kohl.

5 Kommentare