Flüchtiger Sexualstraftäter: Panikmache auf Facebook

26.1.2018, 15:48 Uhr

In den sozialen Netzwerken breitete sich die Nachricht am Donnerstag und Freitag wie ein Lauffeuer aus: Der flüchtige Psychiatriepatient soll in der Nähe eines Kindergartens aufgetaucht sein. Auch von größeren Polizeieinsätzen war die Rede. Bislang fehlt von dem Mann immer noch jede Spur.

Ausgangspunkt für das Gerücht war wohl eine Kindertagesstätte in Ammerndorf, wo der Mann angeblich gesehen wurde. Über Facebook und WhatsApp machte die Nachricht die Runde und sorgte auch bei einer Kita in Cadolzburg für Aufregung. Als das Ammerndorfer Rathaus Wind davon bekam, fragten die Verantwortlichen bei der zuständigen Polizeiinspektion in Zirndorf nach - von dort kam aber sofort Entwarnung.

Keine Polizei-Hundertschaft

Doch damit nicht genug: In Cadolzburg setzte die Panik-Spirale des Internets noch einen oben drauf. Ab 21 Uhr suchte am Donnerstagabend angeblich eine Hundertschaft der Polizei in der Marktgemeinde nach dem Flüchtigen.

Nichts davon stimmt, wie Oberstaatsanwältin Anita Traud, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, auf Nachfrage mitteilte. Große Einsätze der Polizei seien nicht bekannt. Wie Traud sagt, gebe es im Fall des gesuchten Reinhard Peter J., der von einem genehmigten Ausgang nicht zurückgekehrt war, immer wieder Hinweise. "Wir haben allerdings noch nicht festgestellt, dass er auch tatsächlich gesehen wurde." Dennoch sei man sehr sensibel und versuche, allen Hinweisen nachzugehen. Am Freitag gab es laut Traud einen größeren Einsatz in Würzburg.

 


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