Für die NH-Kette endet das Kapitel Fürther Forsthaus

14.10.2017, 06:00 Uhr
Für die NH-Kette endet das Kapitel Fürther Forsthaus

© Foto: Wolfgang Händel

Die offizielle Pressemitteilung wird die NH-Gruppe erst am Montag verschicken, die FN wissen es schon jetzt: Nach 15 Jahren zieht sich NH aus dem idyllisch am Stadtwald gelegenen Hotel Forsthaus zurück. Zum 31. Dezember ist Schluss, die fast 30 Mitarbeiter sollen am Freitag darüber informiert worden sein.

Der Grund: Die Vertragsverhandlungen der NH-Kette mit dem Eigentümer, der Clees-Gruppe aus Düsseldorf, sind gescheitert. Nach FN-Informationen soll es zwischen acht und zehn Millionen Euro kosten, das Gebäude auf einen modernen Stand zu bringen, das der große Unternehmer Max Grundig Ende der 70er Jahre hatte bauen lassen. Eine Einigung, wer für die nicht unbeträchtlichen Sanierungskosten aufkommt, konnte nicht erzielt werden.

Ein Sprecher der Clees-Gruppe bestätigte das auf FN-Anfrage, bekräftigte aber: "Der Standort ist weiter als Hotel vorgesehen." Man befinde sich bereits in konkreten Gesprächen über eine Nachvermietung. Unklar ist noch, ob und wie lange das Hotel mit seinen 111 Zimmern im neuen Jahr leerstehen wird.

Im Fürther Rathaus ist man schon froh, dass es im Forsthaus dem Anschein nach überhaupt weitergehen wird. Die Stadt arbeitet gerade an einem Konzept, das mehr Touristen nach Fürth locken soll. "Dazu gehören natürlich ausreichend Hotels und Übernachtungsmöglichkeiten", sagt Wirtschaftsreferent Horst Müller. Aufmerksam verfolgt er daher auch, was sich im "Hotel am Forum" tut.

Hoffnung fürs Hotel am Forum?

Das vergleichsweise kleine Haus mit rund 50 Zimmern gegenüber dem Elektromarkt Saturn hat Mitte September geschlossen. Gegenwärtig wird saniert. Offenbar besteht noch Hoffnung, dass in diesem Fall der Pächter, die Alpha Hotelinvestment GmbH, und der Eigentümer, die Optimab GmbH aus Nürnberg, trotz zwischenzeitlich heftiger Differenzen doch noch eine Einigung erzielen könnten. Das bestätigten beide Seiten gegenüber unserer Zeitung.

Definitiv voran geht es in der Gebhardtstraße, wo die Immobilienfirma P&P neben dem Kino eine Drei-Sterne-Unterkunft hochgezogen hat. Die Eröffnung könnte Anfang des Jahres über die Bühne gehen, betrieben wird das Haus mit seinen 103 Zimmern von der Novum-Gruppe.

Hotel-Pyramide: "Soft Opening" geplatzt

Früher dran ist man am Europakanal: Die ehemalige Hotel-Pyramide geht nach einer umfangreichen Sanierung mit neuem Pächter und unter dem neuen Namen Excelsior Hotel Nürnberg-Fürth an den Start. Allerdings: Das für den 18. Oktober angekündigte "Soft Opening" ist geplatzt. Es sei noch nicht alles fertig, sagte eine Sprecherin auf FN-Anfrage. Die Eröffnung des Hauses "im gehobenen Vier-Sterne-Bereich" wird jetzt für Mitte oder Ende November geplant.

Neu gebaut wird ebenfalls: Laut Wirtschaftsreferent Müller können die Bagger im Frühjahr an der Stadthalle anrollen. Die Hotel-Investoren haben nach zunächst vergeblichem Bemühen endlich Baufirmen gefunden. Zwei Angebote liegen vor, weiß Müller. Und was ist mit einem weiteren Hotel, das in Fürth entstehen soll? "Das kommt", sagt Müller Details will bzw. kann er zu diesem Zeitpunkt immer noch nicht verraten.

Kein Hotel wird rund um die denkmalgeschützte "Pechhüttn" an der Ecke von Schwabacher Straße und Karolinenstraße in die Höhe wachsen – auch wenn die dort angebrachten Transparente Investor GBI als "Hotelprojektentwickler" preisen. Die Firma mit Sitz in Erlangen wird an dieser Stelle – wie die FN bereits geschrieben haben – definitiv öffentlich geförderte Wohnungen errichten.

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