Fürth: Bündnis ruft zum Protest gegen Kopp-Verlag auf

22.4.2016, 18:00 Uhr
Fürth: Bündnis ruft zum Protest gegen Kopp-Verlag auf

© Hans-Joachim Winckler

Man finde es unerträglich, dass dem Verlag in der Stadthalle ein Podium geboten werde, heißt es in einer Pressemitteilung des Bündnisses. Mit dem Gegenprotest sollen die Kongress-Teilnehmer um 8.45 Uhr empfangen werden, wenn die Halle die Türen öffnet.

Bereits im Vorfeld hatte sich das Bündnis darüber empört, dass der Verlag, der rechtspopulistischen Autoren und Verschwörungstheoretikern eine Plattform gibt, städtische Räume nutzen kann. Es bat Stadthallen-Geschäftsführer Robert Steinkugler, den Mietvertrag mit dem Unternehmen zu kündigen.

Mietvertrag kann nicht aufgelöst werden

Nach Rücksprache mit dem Rechtsamt sah er jedoch keine Möglichkeit, den Vertrag aufzulösen. Es gebe keine polizeilichen Erkenntnisse, die das rechtfertigen würden, sagte Rechtsreferent Christoph Maier. Die Publikationen seien bisher von der Meinungsfreiheit gedeckt gewesen. Generell sei es für die Stadthalle, die einem "öffentlichen Zweck" gewidmet ist und für die ein "Gleichbehandlungsgrundsatz" gilt, schwieriger, Veranstalter abzulehnen als für private Betreiber.

Für eine Gebühr von 69 Euro sollen die rund 600 Teilnehmer am Samstag in Vorträgen erfahren, was sie tun können, um künftig "nicht zu den Krisenverlierern zu gehören", wie es auf der Internetseite des Verlags heißt. Die Vorträge passen zu den Büchern des Hauses, das mit Weltuntergangsszenarien – von der Enteignung durchs "Weltfinanzkartell" bis zum Bürgerkrieg in Deutschland – und mit Titeln wie Udo Ulfkottes "Albtraum Zuwanderung" und "Mekka Deutschland" Geld macht.

"Nach Kopp’scher Lesart steht die Krise, die Apokalypse bevor, und nur diejenigen Deutschen, die durch einen Kongress dieser Art das notwendige Rüstzeug erhalten, werden die Krise als Einzelkämpfer oder als Miliz überleben können", schreibt das Bündnis.

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