Fürther Bierparadies wird zum Wohnquartier

17.3.2014, 21:00 Uhr
Fürther Bierparadies wird zum Wohnquartier

© Hans–Joachim Winckler

Kein halbes Jahr nach der Grundsteinlegung ist am Freitag Richtfest für vier Gebäude des Erlanger Bauträgers Sontowski & Partner (S&P) mit 53 Wohnungen gefeiert worden. Was die 60 bis 255 Quadratmeter großen Quartiere nach den Worten von S&P-Geschäftsführer Karsten Medla auszeichnet, ist ihr gehobener Standard mit getrennten repräsentativen und privaten Bereichen.

„Wir bauen, was die Kunden wünschen“, verteidigte der Fürther diesen Luxus und wandte sich insbesondere gegen den verschiedentlich erhobenen Vorwurf, in Fürth grassiere die Bauwut. Vor 150 Gästen, zu denen auch Baureferent Joachim Krauße und rund 50 Wohnungsinteressenten zählten, sprach Medla von einem „Trend zum individuellen Wohnen“.

Dem steht die Forderung des Fürther Sozialforums gegenüber, bei großen Neubauprojekten nach Münchner Vorbild einen gewissen Prozentsatz des Wohnraums einkommensschwachen Kreisen vorzubehalten. In Fürth, so die Kritik, würden im Zuge der regen Bautätigkeit bezahlbare Wohnungen immer knapper werden.

26 Millionen Euro investiert S&P in die vier Baukörper auf rund 7000 Quadratmeter. Außerdem entsteht noch eine Seniorenwohnanlage. Der Quadratmeterpreis liegt bei 3600 Euro. Stilistisch werden die Neubauten als „moderne Interpretation klassizistischer Baukunst“ angepriesen. Im Anschluss an das S&P-Gelände errichtet der Nürnberger Bauträger Bauhaus fünf Gebäude mit 79 Wohnungen. Dafür war 2013 unter Protest der Denkmalschützer das 118 Jahre alte Humbser-Gärhaus an der Fichtenstraße abgerissen worden.

Die Quartiere tragen Namen wie „Logengärten“ und „Klassikgärten“. Das gesamte Areal firmiert als „Wohnpark Rednitzaue“ und soll einmal über 400 Wohnungen verfügen. Das alte Jugendstilbrauhaus soll ebenso erhalten bleiben, wie die historischen Backsteingebäude an der Schwabacher Straße und der ehemalige Verwaltungsbau.

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