Fürther City: Auftritt der Investoren

20.3.2011, 10:00 Uhr
Fürther City: Auftritt der Investoren

© Hans-Joachim Winckler

In Runde eins des sogenannten wettbewerblichen Dialogs bekamen die Investoren Gelegenheit, der Stadtspitze sich und ihre Grobplanung vorzustellen, drei weitere Termine werden folgen. Aus rechtlichen Gründen hält sich die Kommune strikt an das Gebot, die Namen der Wettbewerber nicht zu nennen; doch nach Informationen der Fürther Nachrichten handelt es sich um die Firmen MIB (Berlin/Leipzig, unter anderem AEG-Areal Nürnberg), ATP/Ten Brinke (Innsbruck/Holland), HBB (Lübeck) und Fondara (München, baut das Ärztehaus am Fürther Bahnhofplatz).

Allesamt gelten sie als versiert in der Shopping-Center-Materie und können auf etliche Referenzobjekte verweisen, doch zählen sie nicht zu den ganz Großen in der Branche. Zudem steht das Quartett nach Ansicht von Kennern eher für individuelle Lösungen, nicht für „Center von der Stange“ — viele werden das angesichts der diffizilen Anforderungen an ein möglichst offenes Geschäftszentrum im Herzen der Fürther City mit Freuden vernehmen.

Wirtschaftsreferent Horst Müller und Baureferent Joachim Krauße, maßgebliche Verhandlungspartner auf kommunaler Seite, zeigten sich denn auch erfreut darüber, „wie fundiert die Präsentationen waren“. Alle Entwürfe für das Einzelhandelsprojekt auf den Flächen von Park-Hotel, Fiedler-Haus und Wölfel-Areal hätten sich „an die vorgegebenen Rahmenbedingungen gehalten“.

Das dürfte für die städtischen Vertreter eine besondere Erleichterung sein, nachdem am vergangenen Dienstag der fünfte der für das Dialogverfahren ausgewählten Bewerber überraschend das Handtuch geworfen hatte. Dem Vernehmen nach handelt es sich ausgerechnet um den europäischen Marktführer in Sachen innerstädtische Einkaufszentren, den Hamburger ECE-Konzern (Franken-Center Langwasser, City-Point Nürnberg). Begründet wurde der Rückzieher in letzter Minute laut Oberbürgermeister Thomas Jung mit den zu restriktiven Vorgaben der Stadt hinsichtlich Größe und Gestaltung.



Die Konkurrenz von ECE hat damit offenbar weniger Probleme, denn Wirtschaftsreferent Müller betont: „Alle haben keine 08/15-Vorschläge geliefert und sich sehr intensiv mit Fürth und der spezifischen Lage beschäftigt.“ Keinerlei Dissens hat es, so Müller und Krauße, über die Verkaufsfläche – 12000 bis 15000 Quadratmeter — und den von der Stadt gewünschten Branchenmix gegeben, der zur Hälfte die Sparten Schuhe und Bekleidung berücksichtigen soll. Auch die Forderung, die Breitscheidstraße für Fußgänger und Busverkehr offenzuhalten, wollen alle erfüllen. Allerdings seien auch „weitere Fragen“ aufgetaucht, die nun von der Stadt und den Investoren bearbeitet werden müssen.

In den restlichen Gesprächsrunden geht es um „Raumprogramm und Erschließung“, „Wirtschaftlichkeit und Funktionalität“ (beide April) sowie „Recht und Grundstückserwerb“ (Mai). Im Juni werden die Bewerber aufgefordert, Angebote einzureichen, am 27. Juli soll der Stadtrat den Bauherren und Betreiber küren, der anschließend noch einen Architektenwettbewerb für das Geschäftszentrum ausloben muss.
 

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