Fürther Gaggales-Quelle wartet auf Reparatur

16.7.2015, 06:00 Uhr
Fürther Gaggales-Quelle wartet auf Reparatur

© Archivfoto: Hans-Joachim Winckler

Eigentlich hätten die Arbeiten längst starten sollen, doch ihre Genehmigung steht immer noch aus. Neben anderen Behörden muss das sogenannte Bergamt für Eingriffe in den Thermalwasserbereich grünes Licht geben. „Wir hoffen, dass der Bescheid im August vorliegt“, sagt der Geologe Patrick Lenhard, den die infra nach dem Desaster der Kleeblatt-Quelle eingestellt hat.

Zur Erinnerung: Weil das Mineralwasser am Fürthermare die erst zehn Jahre alten Metallrohre zerstört hat und die Bohrung durch Geröll verstopfte, ist eine Generalsanierung für rund eine Million Euro nötig geworden. Das Erschließen der Quelle hatte nur rund 800 000 Euro gekostet. Nachdem die 435 Meter tiefe Bohrung erneuert wurde, wartet man nun auf neue, hoffentlich robustere Kunststoffrohre, wie sie auch in anderen Thermalbädern verwendet werden.

Vom ursprünglichen Fertigstellungstermin im Frühjahr ist man längst abgerückt. Fürthermare-Betreiber Horst Kiesel geht aber davon aus, dass das eigene Thermalwasser noch heuer wieder genutzt werden kann. Zwischenzeitlich werden die Becken mit Sole aus dem Thüringer Wald gespeist. Zweimal pro Woche schaffen sie Tanklastzüge aus 180 Kilometer Entfernung herbei. Im Fürthermare spart man sich dabei die fürs eigene Nass nötige Wasseraufbereitung, nicht jedoch das Aufheizen um etwa zehn Grad auf Badetemperatur.

Bei der Gustav-Adolf-Quelle, die wegen ihres schwefligen Geruchs nach faulen Eiern im Volksmund Gaggalesquelle“ genannt wird, soll die Reparatur nicht so lange dauern. Der infra-Geologe spricht von einer „ganz normalen Wartung“. Dabei werde der Brunnenkopf erneuert – keine größere Aktion. Lenhard rechnet damit, dass die Arbeiten nach drei bis vier Wochen noch im September abgeschlossen werden können.

Das Besondere an der Weikershofer Quelle: Die Anlage wurde vor 15 Jahren in Eigenleistung von Mitgliedern des Gebersdorfer Bürgervereins komplett aus Recyclingmaterial geschaffen. Altes Kopfsteinpflaster für die Brunneneinfassung, mit Beton gefüllte Laternenmasten für die Säulen des Pavillons und Balken einer historischen Scheune für das Dach kamen zum Einsatz. Marke Eigenbau sind auch die Sitzgruppen, die zur Rast einladen. Sogar ein Zuweg von Gebersdorf aus unter der Rednitzbrücke Rothenburger Straße wurde angelegt. Er bleibt auch bei der aktuellen Brückensanierung erhalten.

Als Daueraufgabe bezeichnet infra-Bäderchef Wolfgang Greul die vor über 110 Jahren auf der Suche nach Kohle zufällig erschlossenen Fürther Thermalquellen. Als nächste zur Sanierung stehe die Espanquelle in der Kleinen Mainau an. Hier hofft man auf eine Kostenbeteiligung der Bahn, die in diesem Bereich einen Güterzugtunnel plant. Auf der anderen Seite der Pegnitz an der Stadtgrenze sprudelt im ehemaligen Grundig-Areal die König-Ludwig-Quelle, die einst das erste Fürther Kurbad versorgte.

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