Fürther Radler im Aufwind

25.11.2014, 13:00 Uhr
Fürther Radler im Aufwind

© Archivfoto: André De Geare

Um auf dem Weg zur fahrradfreundlichen Stadt besser voranzukommen, müsste Fürth nach Höhnes Einschätzung noch mehr investieren. Derzeit operiert die Stadt mit einem Jahresbudget für Radwege von 120 000 Euro im Jahr. Das entspricht ungefähr einem Euro pro Einwohner. Nach dem von der Bundesregierung verabschiedeten nationalen Radwegeplan müsste eine „aufsteigende Stadt“ von der Größe Fürths laut Höhne jedoch 13 bis 18 Euro pro Einwohner investieren, um deutliche Verbesserungen für Radler realisieren zu können.

Das entspräche einer Summe von 1,5 Millionen Euro jährlich. Eine solche Anhebung des Budgets hält der ADFC-Kreisvorsitzende auch für dringend geboten, um stärkere Anreize für die umweltschonende Fortbewegung zu geben. Denn während die Studentenstadt Erlangen laut Höhne einen Radverkehrsanteil von über 30 Prozent aufweist, kommt Fürth lediglich auf zehn Prozent. Zudem vermisst Höhne einen Grundsatzbeschluss für die Priorisierung des Radverkehrs in Fürth und eine Zielvorgabe, welchen Radverkehrsanteil Fürth anstrebt. Auch sollte die Stadt der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen beitreten, der bereits der Fürther Landkreis und Nürnberg angehören. Der Landkreis strebt eine Zertifizierung an. Der ADFC begrüßt, dass Fürth über die 120 000 Euro hinaus weitere Mittel für den Radwegebau im Rahmen anderer Projekte wie Straßensanierungen einsetzen will. Einziges Manko dabei sei, dass keine konkrete Summe genannt werden kann. So ließen sich die Realisierungschancen von wünschenswerten Projekten, die über das Jahresbudget hinausgehen, nicht absehen. Dies betrifft insbesondere die bessere Anbindung der Südstadt an die Innenstadt.

Im noch nicht abschließend beratenen Radverkehrskonzept sind die Talquerung Eigenes Heim und die Anbindung Burgfarrnbachs an den Regnitztal-Radweg enthalten, ferner der Ausbau des Radwegs zwischen Stadeln und Mannhof, die Verlängerung des Radwegs Ruhsteinweg mit Brücke über die Gleise an der Würzburger Straße, die Anbindung der Innenstadt mit einer Brücke bei der Wolfsgrubermühle an den Pegnitztalradweg und ein durchgängiger Radweg an der Schwabacher Straße.

Zuletzt hatte sich der ADFC in Fürth bei der Entscheidung für einheitliche Fahrradständer durchgesetzt. Anstelle der von der Verwaltung favorisierten Designer-Modelle wurden schließlich die praktischeren Systemständer ausgewählt. Am Südausgang des Hauptbahnhofs sind sie schon installiert. Einen vollen Erfolg verbucht der ADFC auch bei seinem aktuellen Fahrradklimatest in Fürth. Bisher haben über 250 Menschen an der Onlinebefragung teilgenommen. Das ist eine Steigerung um mehr als 100 Prozent gegenüber der Klimatest-Premiere 2012. Mit der Beteiligungsquote rangiert Fürth diesmal sogar noch vor Nürnberg. Jetzt wird der Endspurt eingeläutet. Noch bis Ende des Monats können Fürther bei der von der Bundesregierung unterstützten Aktion das Fahrradklima in der Kleeblattstadt unter www.fahrradklima-test.de beurteilen. Die Auswertung wird Anfang des nächsten Jahres erwartet und kann Einfluss auf das Radverkehrskonzept haben.

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