Fürther Stadtrat gibt grünes Licht für Wochenmarkt-Händler

27.7.2018, 06:00 Uhr
Fürther Stadtrat gibt grünes Licht für Wochenmarkt-Händler

© Archivfoto: Hans Winckler

Letzteres überrascht nicht, denn sie hatten sich von Beginn an dagegen gewandt, den Markt an dieser Stelle, auf der ehemaligen Bustrasse der Rudolf-Breitscheid-Straße, unterzubringen. Lieber hätten sie ihn in den grünen Seitenbereichen des Bahnhofplatzes gesehen.

Der städtische Wirtschaftsreferent Horst Müller sowie Sprecher von SPD und CSU hingegen bekannten sich erneut zu der Entscheidung. Denn hier, zwischen den Einkaufsschwerpunkten Neue Mitte und Hornschuch-Center, sei die größte Frequenz zu erwarten. Man verspreche sich eine weitere Belebung der Innenstadt.

Wie ausführlich berichtet, sind 22 Buden, Stände und Verkaufswagen vorgesehen, die ab Mai nächsten Jahres Kundschaft locken sollen. Die Palette reicht von vier zentralen Gastro-Häuschen auf Höhe des Musikpavillons über Obst und Gemüse, Süßwaren, Käse und mediterrane Feinkost bis hin zu Fleisch, Fisch, Müsli und Tee.

Alle Beschicker entsprechen laut Müller den Vorgaben der Stadt, die sich vor allem Regionalität, Nachhaltigkeit und Bio-Qualität auf die Fahnen geschrieben hat. Sowohl bei der SPD als auch bei der CSU zeigte man sich angetan: Das Sortiment übertreffe die Erwartungen.

Die Namen der ausgewählten Geschäftsleute, die am Mittwoch nur im nicht öffentlichen Teil der Sitzung genannt werden durften, will die Kommune "so bald wie möglich" publik machen, hieß es auf FN-Nachfrage. Zuvor müssten aber vertragliche und datenschutzrechtliche Fragen geklärt werden.

Bewerber aus der gesamten Metropolregion

Immerhin so viel ist bekannt: Die 41 Bewerber kamen aus der gesamten Metropolregion - ein Fakt, den Müller im Stadtrat angesichts der langwierigen und kontroversen Diskussionen über das Projekt als "beachtlich" bezeichnete. Auf einer Warteliste stünden noch weit mehr Interessenten, die aber "erst einmal abwarten wollen", wie sich der Markt entwickelt.

Während die Grünen gegen die Besetzung keine Einwände hatten, kritisierten sie erneut die hohen Kosten, die sich nach neuesten Zahlen - inklusive neun fester Buden, Leitungen und neuem Pflaster - auf rund 2,1 Millionen Euro belaufen. Ursprünglich habe die Stadt an dieser Stelle keinerlei bauliche Maßnahmen für nötig erachtet.

Konkrete Aussagen vermisse man zudem zu den jährlichen Betriebskosten, die die Stadt zu tragen hat. Man strebe hier auf Dauer "eine schwarze Null" an, sagte der Wirtschaftsreferent. Er wünsche sich generell "ein bisschen mehr Zuversicht" und bat darum, dem Vorhaben nun "eine Chance zu geben".

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