Fürther Wochenmarkt: Eröffnungstermin wankt

25.10.2016, 11:00 Uhr
Fürther Wochenmarkt: Eröffnungstermin wankt

© Architekturbüro Querwärts

Ja, in München kennen sie sich damit bestens aus. In der Landeshauptstadt können Einheimische und Touristen nicht nur den berühmten Viktualienmarkt, sondern noch weitere feste Märkte besuchen. Weil aus dem fliegenden Fürther Wochenmarkt ein fester Schnabuliermarkt werden soll, holt man sich derzeit gerne Rat in München. So wie diesen zur Frage, welche Händler dort Waren verkaufen dürfen: Fürth sollte die Vergabe der Standplätze ausschreiben und am besten mit einem Kriterienkatalog unterfüttern, der die Entscheidung erleichtern soll. Sonst drohe bloß Ärger nach dem Muster: „Wieso darf der, aber ich nicht?“

Fürther Wochenmarkt: Eröffnungstermin wankt

© Wolfgang Händel

Der Wirtschaftsausschuss hat diesen Katalog am Montag mehrheitlich verabschiedet. Bewerber können bis zu 46 Punkte erzielen. Der Idealfall sieht so aus: Der Anbieter kommt aus der näheren Umgebung und hat einzigartige Produkte im Sortiment, die er in Teilen oder komplett selbst herstellt (Direktvermarkter). Außerdem können die Besucher diese Waren auch vor Ort probieren.

Gleich sieben Punkte gibt es für jeden Händler, der seine Waren „erlebbar“ macht, etwa mit Produktvorführungen, oder indem er sie vor den Augen der Kunden verarbeitet. Weitere Punkte streicht er ein, wenn er nicht nur saisonal oder tageweise in Fürth aufschlägt, sondern täglich, wenn er auf Plastiktüten und -geschirr verzichtet und obendrein Bio- oder Demeterqualität oder auch Fair-Trade-Produkte anbietet.

Händler, die schon jetzt den Fürther Wochenmarkt beschicken, erhalten einen Fünf-Punkte-Bonus. Die Grünen und die Linkspartei hätten diesen gerne noch erhöht, was in der Sitzung aber keine Mehrheit fand.

Wie berichtet, sollen sich entlang der ehemaligen Bustrasse zwischen Adenaueranlage und Freiheit 20 bis 25 ansprechende und individuell für Fürth gestaltete Verkaufsbuden gruppieren, die von Obst und Gemüse über Fleisch und Fisch bis hin zu Blumen regionale und Bio-Ware anbieten. Dazu gesellt sich ein Gastronomie-bereich, der in den befestigten Teil der Grünanlage hineinreicht.

Für die Eröffnung hatte man das nächste Frühjahr angepeilt, Wirtschaftsreferent Horst Müller hat inzwischen aber Zweifel, ob sich dieser Termin halten lässt. In der Ausschusssitzung wies er darauf hin, dass der Markt eine „Infrastrukturschiene“ brauche für Strom, Wasser und Abwasser. Das sei längst überfällig, denn auch die Kärwa, der Weihnachtsmarkt, das Fürth Festival – kurzum: jede Veranstaltung auf der Fürther Freiheit – würde gerne auf eine solche feste Installation zurückgreifen. Die Kosten, betonte Müller, könnten deshalb nicht allein dem Wochenmarkt angekreidet werden. Überhaupt, solle sich die Investitionssumme in Grenzen halten. Die neuen Buden will er über Sponsoren aus der Wirtschaft finanzieren. Deshalb müssten die Standgebühren nur „moderat“ steigen. Beschließen soll sie der Stadtrat im November. Details zu den Zahlen gab es am Montag noch nicht.

Bis Ende des Jahres können sich Anbieter im Rathaus bewerben. Im Januar soll die Auswahl anhand des Kriterienkatalogs getroffen werden, damit der Markt bis spätestens Ende Juni an den Start gehen kann. Sollte die „Infrastrukturschiene“ bis dahin nicht fertig werden, legt Müller schon jetzt fest, wird es keine Eröffnung im Jahr 2017 geben. Es habe keinen Sinn, in den Sommerferien loszulegen, so der Wirtschaftsreferent, ebenso wenig kurz vor der Kirchweih. Denn „fester“ Markt hin oder her, Ende September werden die Buden weiterhin der Kärwa weichen müssen.

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