Guppy-Züchter trafen sich in Fürth

13.7.2015, 13:00 Uhr
Guppy-Züchter trafen sich in Fürth

© Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Schon am Donnerstag kamen die ersten Pakete an. Der Inhalt: Verschiedene Guppys von Züchtern aus Polen, Frankreich oder Italien. Sie alle wurden auf der Deutschen Meisterschaft und der Europameisterschaft der Guppyzüchter in Sack präsentiert.

Während am Donnerstag die Aquarien aufgebaut und die Fische eingesetzt wurden, war der Freitag der Tag der Entscheidung. In zwölf verschiedenen Kategorien traten die Züchter gegeneinander an, um herauszufinden, wer die schönsten Fische hat. Fächerschwanz, Spatenschwanz oder Triangelschwanz sind nur ein paar Merkmale, nach denen die Guppys eingeteilt sind. Fünf Preisrichter aus den Teilnehmerländern bewerteten die Fische anhand der Kriterien Farbe, Flossenform, Muster oder Vitalität.

„Es nützt nichts, wenn man einen Guppy mit einer beeindruckenden Schwanzflosse züchtet, die dann aber so schwer ist, das der Fisch damit nicht schwimmen kann“, erklärte Günther Kosnowski. Der Wendelsteiner ist Geschäftsführer vom Verein „Die Guppyfreunde Deutschlands“. In fünf von zwölf Fällen konnte sich der Verein gegen die europäische Konkurrenz durchsetzen. Mit Thomas Reiß haben die Guppyfreunde auch den Ausstellungssieger in der Kategorie Kurzflosser.

„Als Guppys vor gut 200 Jahren nach Deutschland gebracht wurden, waren sie dazu gedacht, die Mückenplage einzudämmen“, weiß Kosnowski. Die Süßwasserfische fressen nämlich liebend gern die Larven, die die Insekten ins Wasser legen. Aus dem reinen Nutzfisch wurde aber schnell ein Zuchtfisch, der viele Freunde hat.

Für Kinder interessant

„Der Guppy hat geringe Ansprüche an seine Umgebung. 22 bis 27 Grad warmes Leitungswasser reichen ihm völlig im Aquarium. Außerdem ist er lebendgebärend, was ihn für die Kinder interessant macht“, erklärt Thomas Reiß, der sich um die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins kümmert.

In Fürth fand am Wochenende sowohl eine Europameisterschaft als auch eine Deutsche Meisterschaft statt. Wer bei vier verschiedenen nationalen Entscheiden die höchste Punktzahl mit seinen Fischen erreicht, wird deutscher Meister. Bei den europäischen Wettbewerben gilt dasselbe Prinzip. Für die Teilnahme an einer Meisterschaft ist keine Qualifikation nötig, man kann sich einfach dafür anmelden und die eigenen Guppys mit denen der Kontrahenten messen lassen.

Nach der Wertung dürfen Besucher die Fische bestaunen. „Die meisten Guppys stehen auch zum Verkauf. Der Preis berechnet sich über die Punktzahl, die die Fische erreicht haben“, erläutert Kosnowski. Verkauft werden meistens drei Männchen, die dann für die weitere Zucht nach Hause mitgenommen werden können. „Manchmal werden auch Pärchen zum Verkauf angeboten, das ist aber seltener“, sagt Kosnowski. „Wir machen das zum Beispiel gar nicht.“

Das Besondere an dem Verkauf nach einer Meisterschaft ist, dass die Käufer sich speziell für bestimmte Merkmale entscheiden können, die sie für ihre Population wollen. „Das Interessante an Guppys ist, das man bei ihnen Gott spielen kann“, erläuterte Thomas Reiß. „Man braucht schon etwas Geduld dafür, aber nach zwei bis sieben Jahren hat man dann genau den Fisch, den man haben will.“

Auch wenn manche Fußballfans immer wieder Guppys in den Farben ihres Lieblingsvereins züchten: eine weiß-grüne Variante ist bisher noch niemandem geglückt.

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