Fürth, Frankfurt, Dortmund: Hickhack um Prib

28.5.2013, 13:10 Uhr
Wenn Edgar Prib nach Dortmund wechselt, hat er andere Spielkameraden als Mario Götze, dem er im Kleeblatt-Dress hier bei der derben 1:6-Klatsche in der Rückrunde begegnet.

© Harald Sippel Wenn Edgar Prib nach Dortmund wechselt, hat er andere Spielkameraden als Mario Götze, dem er im Kleeblatt-Dress hier bei der derben 1:6-Klatsche in der Rückrunde begegnet.

Die Sorgen von Edgar Prib müsste man haben. Champions-League oder Euro-League? Mitglied des Dortmunder Star-Ensembles oder hoffnungsvoller Neuzugang bei den Überfliegern von Eintracht Frankfurt? Der Ur-Fürther hat in der abgelaufenen Erstliga-Saison offenbar einen nachhaltigen Eindruck bei den Top-Teams der Bundesliga hinterlassen.

Mit der Eintracht, soviel ließ Prib bereits durchblicken, sei er sich über einen Wechsel einig. Wäre da nicht das Thema Ablösesumme. Prib hat noch einen Vertrag bis Juni 2014, und die SpVgg will für ihren Goldesel ordentlich Geld sehen. Mindestens zwei Millionen Euro sind aufgerufen. Drunter geht nichts.

Für die Borussen sind solche Summen Peanuts. Allein in der am Samstag mit der Finalniederlage gegen Bayern München abgelaufenen Champions-League-Saison haben die Schwarz-Gelben rund 60 Millionen Euro eingenommen. Der Transfer von Mario Götze zu den Bayern spült weitere 37 Millionen aufs Konto. Statt übermäßig Steuern zu zahlen, geht Trainer Jürgen Klopp dann lieber doch einkaufen.

Eine Offerte über drei Millionen Euro, kolportiert Bild, soll BVB-Sportdirektor Michael Zorc an Fürths sportlichen Leiter Rouven Schröder abgegeben haben. Das Angebot der Eintracht beläuft sich bislang auf 1,5 Millionen Euro. „Dortmunds Angebot war in Ordnung, die Eintracht muss zulegen“, sagt Schröder.

Das könnte bald passieren. Denn Frankfurt steht ein ungewollter Geldregen ins Haus. Kapitän Pirmin Schwegler wird heftig von Schalke 04 und Wolfsburg umworben. Mit einem geschätzten Gehalt von 1,5 bis zwei Millionen Euro pro Jahr Top-Verdiener bei den Hessen, plant der Schweizer Nationalspieler trotz Vertrags bis 2015 den Abflug. Möglich macht dies eine Klausel, die der Eintracht bei einem Wechsel bis zum 30. Juni drei Millionen, bei einem Transfer erst im August vier Millionen Euro garantieren würde. Der Zuschlag für Prib wäre spätestens dann kein Problem mehr.

Schmelzers Wasserträger?

Fürth, Frankfurt, Dortmund: Hickhack um Prib

© Wolfgang Zink

Prib hingegen wird das Hickhack um Schwegler kaum interessieren. Der 23-jährige Allrounder will sich sportlich verbessern. In Frankfurt wäre für ihn der Sprung zum Stammspieler leichter als in Dortmunds Supertruppe. Bei den Hessen kann er im Mittelfeld wahlweise im Zentrum oder auf dem Flügel agieren. In Dortmund wäre Prib wohl der Back-up für Nationalverteidiger Marcel Schmelzer, die Wahrscheinlichkeit, anfangs überhaupt einmal in der Startelf zu stehen, deutlich geringer. Und die Position als Verteidiger weckte in Prib schon unter Fürths Ex-Coach Mike Büskens kaum Glücksgefühle.

„Edgar Prib will zur Eintracht kommen. Mehr gibt’s dazu nicht zu sagen“, erklärt Frankfurts Sportdirektor Bruno Hübner, der Prib einen Drei-Jahres-Vertrag angeboten hat. Und was denkt die SpVgg, die dank gültigem Vertrag am langen Hebel sitzt? „Eddy ist von klein auf beim Kleeblatt und hat einen immensen Wert für uns“, sagt Schröder. „Aber wir werden nie über den Kopf eines Spielers hinweg eine Entscheidung treffen.“

Jetzt ist die Eintracht am Zug, eine Schippe Kohle draufzulegen. Denn auch Klopp wird alles versuchen, seinen Wunschspieler zu bekommen. Die SpVgg aber wird in jedem Fall als Sieger vom Verhandlungstisch aufstehen.



 

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