Kadaver steckte im Briefkasten von Nazi-Gegner

31.5.2012, 11:00 Uhr
Kadaver steckte im Briefkasten von Nazi-Gegner

© Linke

Am Dienstagmorgen fand ein junger Antifaschist ein totes Kaninchen, das im Schlitz des Briefkastens in der Mauer seines Wohnhauses steckte. Die Antifaschistische Linke (AL) in Fürth macht für die Tat Angehörige der rechtsextremen Organisation „Freies Netz Süd“ verantwortlich.

Bereits am Donnerstag vergangener Woche waren Teilnehmer einer Diskussionsveranstaltung der SPD zum Thema „Bildung gegen Rechts“ im Fürther Gasthof Grüner Baum von rechtsextremen Störern so massiv beleidigt worden, dass die Veranstalter die Polizei zu Hilfe riefen. Zuvor war es bei ebenfalls bei einer SPD-Veranstaltung in der Oberfürberger Gaststätte Kirschbaum zu einer Konfrontation mit Neonazis gekommen.

Fürths Polizeichef Peter Messing bestätigt auf Anfrage der FN die Vorfälle. Er sieht es allerdings für nicht erwiesen an, dass die Tat mit dem toten Kaninchen einen politischen Hintergrund hat. Es könnten genauso gut private Gründe sein. Die AL wiederum bemängelt, dass die Polizei keine Spuren gesichert habe. Der Tatort sei lediglich fotografiert worden.

Die Organisation geht noch weiter und wirft der Polizei vor, die Täter auf die Spur des Opfers gebracht zu haben. Gegen dieses wurde nämlich im Zusammenhang mit politisch motivierten Sprühaktionen ermittelt. Da auch die Kanzlei eines Anwalts besprüht worden war, habe dieser über Akteneinsicht an die Daten des Antifaschisten gelangen können.

Wie Polizeisprecherin Elke Schönwald dazu erläutert, gewähre die Polizei selbst keine Akteneinsicht. Dies sei Sache der Staatsanwaltschaft. Im Falle des toten Kaninchens liege nur ein Verstoß gegen das Tierkörper-Beseitigungsgesetz vor. Bei der Auseinandersetzung im Grünen Baum seien Platzverweise ausgesprochen — und bei der Beleidigung im Kirschbaum Anzeige erstattet worden.

 

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