Kaum eine Atempause am Bau

18.1.2012, 09:00 Uhr
Kaum eine Atempause am Bau

© Hans-Joachim Winckler

Mindestens bis Jahresmitte noch haben die gut 50 Firmen in Stadt und Landkreis nach Einschätzung von Bauinnungs-Obermeister Georg Ruf mit dem Abarbeiten alle Hände voll zu tun. Neue Ausschreibungen ließen zudem ein Anhalten der guten Baukonjunktur erwarten. Der aus früheren Jahren gewohnte Winterschlaf auf den Baustellen hat sich in einen leichten Schlummer verwandelt.

Saisonkurzarbeit, wie die Schlechtwetter-Regelung am Bau offiziell heißt, können Betriebe von Anfang Dezember bis Ende März anmelden. Wenn sie monatlich die sogenannte Winterbauumlage gezahlt haben, bekommen sie nun Unterstützung. Die von Kurzarbeit betroffenen Mitarbeiter pausieren aber nur auf Abruf und zehren dabei von ihrem den Sommer über angesparten Zeitguthaben. Den überwiegend kleineren Mittelstandsbetrieben im Fürther Raum kommt laut Ruf ihre Flexibilität zugute. In der lokalen Arbeitsmarktstatistik hat sich Kurzarbeit am Bau bislang kaum niedergeschlagen, berichtet die stellvertretende Fürther Arbeitsagenturleiterin Siglinde Herrmann.

Auch Fürths Baureferent, Joachim Krauße, kann kaum eine Einschränkung der Bautätigkeit feststellen. Was Obermeister Ruf freut, ist die Tatsache, dass öffentliche Stellen Aufträge bis zu 150000 Euro auch nach dem Auslaufen der Regelungen des Konjunkturpakets II an örtliche Handwerksbetriebe vergeben dürfen. Nur was darüber hinausgeht, muss europaweit ausgeschrieben werden. Für die hervorragende Auftragslage macht Thomas Mörtel, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, die Finanzkrise verantwortlich. Denn die Unsicherheit auf dem Geldmarkt mache die Sicherheit von Sachwerten wie Immobilien wieder attraktiv.

Motoren des Aufschwungs sind vor allem private Investoren im Landkreis. Nach aktuellen Zahlen des Landesamtes für Statistik hat sich das Auftragsvolumen hier in den ersten zehn Monaten 2011 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von 52 auf 100 Millionen Euro erhöht, während es in der Stadt mit 76 Millionen Euro nahezu gleich geblieben ist. 208 Neubauten mit 279 Wohnungen im Landkreis stehen in Fürth 137 Gebäude mit 390 Wohnungen gegenüber.

 

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