Kollision mit Polizeiauto: Mopedfahrer stirbt bei Zirndorf

16.4.2018, 11:17 Uhr
Die Maschine des Motorradfahrers wurde in mehrere Teile gerissen.

© ToMa Die Maschine des Motorradfahrers wurde in mehrere Teile gerissen.

Die Staatsstraße von Zirndorf nach Ammerndorf im Landkreis Fürth ist übersät mit Trümmern. Ein Moped wurde in mehrere Teile gerissen, ein Audi hängt auf der Leitplanke. Die Front eines Polizeiautos ist schwer demoliert, die Scheibe gesprungen. Es sind die Spuren eines tragischen Unfalls auf Höhe des Zirndorfer Ortsteils Wintersdorf. 

Bisher ist klar: Das Polizeiauto fuhr mit Blaulicht und Martinshorn auf der Verbindungsstraße in Richtung Ammerndorf, war auf dem Weg zu einem Einsatz in Dietenhofen. An der Abzweigung nach Lind auf Höhe von Wintersdorf Ost übersah der Mopedfahrer aber wohl den Streifenwagen und wurde erfasst. Unmittelbar im Anschluss an die Kollision prallte der Dienst-BMW der Steiner Wache außerdem gegen einen entgegenkommenden grauen Audi A4.

Der 30-jährige Fahrer des Mopeds starb noch an der Unfallstelle. Die beiden Polizisten (30 und 22) in dem Streifenwagen blieben ebenso wie der 68-jährige Fahrer des Audi äußerlich unverletzt, wurden jedoch vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht und dort betreut. Die drei beteiligten Fahrzeuge wurden bei dem Unfall total beschädigt. Die Höhe des wirtschaftlichen Schadens wird nach ersten Schätzungen auf insgesamt etwa 40.000 Euro beziffert.

Weil die genauen Hintergründe noch unklar sind, soll ein Gutachter, der von der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth angefordert wurde, den Hergang rekonstruieren. Dabei kam auch ein Polizeihelikopter zum Einsatz, der Luftaufnahmen von der Unfallstelle machte. Die drei Fahrzeuge wurden von der Verkehrspolizei Nürnberg, die die Ermittlungen übernommen hat, sichergestellt. Unklar bleibt vorerst auch, ob die Ampel des Mopedfahrer Grünlicht angezeigt hatte. Die Rothenburger Straße, die Zirndorf und Ammerndorf verbindet, blieb stundenlang gesperrt.

Mehrere Tote in Bayern am Wochenende

Der Zweirad-Unfall ist nicht der erste schwere an diesem Wochenende. Hunderte Biker zog es bei dem sonnigen Wetter auf die Landstraßen der Region, Dutzende verunglückten. In Nürnberg etwa verlor ein 17-Jähriger die Kontrolle über seine Maschine und durchschlug das Wartehäuschen einer Straßenbahnhaltestelle. Er wurde schwer verletzt.

Ebenfalls ernsthaft verletzte sich ein Biker, der bei Münnerstadt in Unterfranken in einer Kurve stürzte - alleinbeteiligt. Als Ursache gehen die Beamten von fehlender Fahrpraxis aus. In Günzburg starb ein 33-Jähriger bei einem Zusammenstoß mit einem Traktor, er wurde vom Hinterreifen des Schleppers überrollt. Bayernweit kamen bei Unfällen mindestens vier Biker ums Leben.

Der Artikel wurde am 16. April 2018 um 11.17 Uhr aktualisiert.


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