Naturschützer fürchten ein Krötensterben

23.3.2007, 00:00 Uhr
Naturschützer fürchten ein Krötensterben

© Scherer

Laut einem Gutachten sind Kanalbauarbeiten im benachbarten Moosweg dafür verantwortlich, dass der Grundwasserspiegel gefallen ist. Drei der fünf Weiher sind nach den Worten des Eigentümers «tot». Der ursprüngliche Zustand lässt sich nach einem Schreiben des Wasserwirtschaftsamtes «mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr wiederherstellen». Für die Fischzucht könne der Eigentümer nur noch einen kleineren Weiher sowie den so genannten Quellweiher nutzen, der aber entschlammt werden müsse.

Das Vorhaben des Weiher-Besitzers hat nun den Bund Naturschutz auf den Plan gerufen. «Die Teichanlage ist eines der ökologisch hochwertigsten Feuchtbiotope des Fürther Stadtgebiets», teilten die Umweltschützer in einem Schreiben an die Stadt mit. Jahr für Jahr kommen Erdkröten aus dem nahen Farrnbach zu den Teichen, um dort zu laichen. Seit 2001 errichten BN-Helfer im Frühjahr einen Krötenzaun an der Geißäckerstraße, um die Tiere davor zu bewahren, überfahren zu werden.

Für dieses Engagement habe der BN im Jahr 2004 eine Anerkennung im Rahmen des Natur- und Umweltschutzpreises der Stadt Fürth erhalten. Kritiker sehen in der Verfüllung der Teiche zudem «nur eine Vorstufe der Bebauung» und sprechen von «einem gewaltigen Eingriff in Natur und Landschaft». Die Stadt dürfe die Fläche unter keinen Umständen aus dem dortigen Landschaftsschutzgebiet herausnehmen.

Bürgermeister Hartmut Träger stellte in der gestrigen Sitzung des Umweltausschusses klar, dass der Eigentümer noch keinen entsprechenden Antrag an die Stadt gestellt habe. Doch dieser wird nach Informationen unserer Zeitung nicht lange auf sich warten lassen. «Wir stehen diesem Vorhaben aber sehr kritisch gegenüber», baute Umweltreferent Christoph Maier vor. Maier möchte zunächst einmal abwarten, welche Nutzungsabsichten der Eigentümer tatsächlich verfolgt.

Auf die Stadt könnten zudem Schadensersatzforderungen zukommen, schließlich hat sie den niedrigen Grundwasserspiegel erwiesenermaßen durch den Kanalbau verursacht.

SPD-Stadtrat Günter Witzsch brach in der Sitzung eine Lanze für die Kröten: «Auch ohne gefüllte Weiher ist das Gelände immer noch ein Feuchtgebiet», sagte er. Franz Stich, CSU-Mann aus Burgfarrnbach, betonte, dass die Weiher zum Ortsbild gehören. Aber: «Wenn sie nicht mehr zu retten sind, muss man eben über eine andere Nutzung nachdenken können.» JOHANNES ALLES