Neonazi schlug zu

3.11.2010, 11:00 Uhr
Neonazi  schlug zu

© Winckler

Der junge Mann war in der Nacht zu Montag mit drei Freunden auf dem Weg in die Gustavstraße. Laut seiner Aussage gegenüber der Polizei wurde er auf Höhe des Obstmarkts von einem Mann auf seinen Anstecker mit der Aufschrift „Antifaschistische Aktion“ angesprochen. Hinzu kamen weitere Personen, die der Polizei zufolge „offenbar der rechten Szene zuzuordnen sind“. Einer von ihnen beleidigte zunächst eine Begleiterin des 18-Jährigen, trat ihm dann ohne Vorwarnung in den Bauch und schlug ihm mit der Faust derart gegen den Kopf, dass der Angegriffene zu Boden ging. Danach machten sich die Rechtsextremen aus dem Staub.

Als Tatverdächtigen hat die Polizei einen 41-jährigen Fürther ermittelt. Die Betroffenen haben ihn auf Fotos, die man ihnen vorlegte, eindeutig identifiziert. Der Mann soll nun zur Vernehmung vorgeladen werden. Sein Opfer erlitt nach Polizeiangaben eine Platzwunde. Laut einer Pressemitteilung der Antifaschistischen Linken reiht sich der Übergriff ein „in eine Serie von neonazistischer Gewalt in Fürth“, die der rechtsextremen Gruppierung Freies Netz Süd zuzurechnen sei. Diese nutze in der Innenstadt drei oder vier Kneipen als Anlaufstelle für ihre Treffen.

„Ein Unding“, findet Ruth Brenner, Sprecherin des Fürther Bündnisses gegen Rechtsextremismus und Rassismus. „Wir als Bündnis werden weiterhin den Finger in die Wunde legen, damit Neonazis keinen Treffpunkt in Fürth erhalten“, sagt sie mit der Hoffnung, dass dann auch die Übergriffe aufhören. Auch der Fürther Stadtrat engagiert sich: Erst vor wenigen Wochen wurde die Stadtverwaltung damit beauftragt, bei Gastwirten und Hoteliers für eine Resolution zu werben, Rechtsextremen keine Räume zur Verfügung zu stellen.