Neue Kritik an den Mobilitätstalern

9.2.2014, 21:00 Uhr
Nach weiteren Erhöhungen der Fahrpreise, fordern Grüne und das Sozialforum ebenfalls eine Anhebung des Zuschusses für Bedürftige.

© Horst Linke Nach weiteren Erhöhungen der Fahrpreise, fordern Grüne und das Sozialforum ebenfalls eine Anhebung des Zuschusses für Bedürftige.

Zehn Euro im Monat beträgt der Zuschuss für Bus- und Bahnfahrten, den Fürther in Anspruch nehmen können, die etwa Hartz IV, Wohngeld oder Grundsicherung beziehen. Die Stadt will damit, wie berichtet, eine Lücke füllen; denn der Betrag, der im Hartz-IV-Regelsatz für Mobilität vorgesehen ist (derzeit 23,33 Euro), reicht nicht aus, um das günstigste Monatsticket in Fürth zu bezahlen.

Mit dem Jahreswechsel kletterte dessen Preis von 34,60 Euro um 1,60 Euro auf 36,20 Euro, der im Regelsatz vorgesehene Betrag allerdings nur um 0,55 Cent. Um mindestens einen Euro sollte sich daher der städtische Zuschuss erhöhen, fordert Sozialforumssprecher Stephan Stadlbauer. Die Grünen verlangten nun in einem Antrag an den Stadtrat ebenfalls eine „Anpassung des Mobilitätstalers“.

Die Stadt verwies den Antrag weiter zum Aufsichtsrat der infra und damit in eine Sackgasse: Die infra sei die falsche Adresse, denn die Mobilitätstaler werden aus dem städtischen Haushalt bezahlt, sagt infra-Chef Hans Partheimüller. „Der OB hat das elegant auf die Seite geschoben“, ärgert sich Grünen-Rätin Waltraud Galaske.

„Wir werden nicht jedes Jahr nachjustieren können“, sagte unterdessen Sozialreferentin Elisabeth Reichert auf FN-Nachfrage; erst im vergangenen Jahr habe sich der Mobilitätstaler von fünf auf zehn Euro verdoppelt, „das ist schon ein Riesenerfolg“. Allerdings, betont Reichert, sei es „unverzichtbar“, für 2015 neu über den Betrag nachzudenken, „weil dann der Sprung bei den Fahrpreisen kommt“.

Während sich das Sozialforum weiter für ein „richtiges Sozialticket“, einen Bonus von mindestens 15 Euro, einsetzt, sieht Reichert andere in der Pflicht: Der Betrag für Mobilität im Regelsatz sei definitiv zu gering bemessen. Die Stadt aber, fügt sie hinzu, „kann nicht alles auffangen, was auf Bundesebene nicht korrekt läuft.“

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