Peter Altmaier will Metzgern helfen

1.9.2013, 18:00 Uhr
Peter Altmaier will Metzgern helfen

© Thomas Scherer

„Da müssen wir handeln.“ Diese Worte aus dem Mund des Ministers waren eine Offenbarung für Metzgermeister Konrad Ammon. Seit 2010 hat er elf uneffiziente Kälteanlagen durch zwei moderne Aggregate ersetzt. 75000 Euro musste er dafür aufbringen. Nun spart er nicht nur über die Hälfte seines bisherigen Stromverbrauchs ein, sondern auch jährlich 25,7 Tonnen CO2.

Doch Zuschüsse gibt es bislang nur für Großverbraucher, zu denen die Metzgerei Ammon nicht gehört. Und zudem will die EU ab 2017 nur noch Anlagen mit natürlichen Kühlmitteln zulassen, womit Ammons neue Aggregate schon wieder schrottreif wären. Dagegen will Altmaier nun, wie eingangs zitiert, etwas unternehmen. Die Förderrichtlinie hingegen, die kleine und mittlere Betriebe bei der Verbesserung ihrer Energie-Effizienz und Umweltfreundlichkeit benachteiligt, wird nach den Worten des Ministers bereits überarbeitet. 2014 sollen auch Betriebe mit einem Jahresverbrauch ab 30000 Kilowattstunden Strom im Jahr (bisher 100000) in den Genuss staatlicher Zuschüsse zur Umrüstung kommen.

Und auch eine persönliche Sympathie-Erklärung gab der Umweltminister für die Burgfarrnbacher Metzgerei ab. Er sei als Kind im Saarland zwischen vielen Metzgereien aufgewachsen und habe überall ein Stück Wurst bekommen. Dem Burgfarrnbacher bescheinigte der Kenner einen hohen Standard.

Hierher gelotst hat den prominenten Besucher zwischen zwei Terminen der Fürther CSU-MdB und Parlamentarische Staatssekretär Christian Schmidt. Er hatte bereits bei seinem Auftritt am „Eventtrailer“ der CSU vor zwei Wochen auf dem Bahnhofplatz angekündigt, noch einen Regierungsvertreter nach Fürth zu holen. Dass es derart unspektakulär werden würde, war kaum zu vermuten. Größere öffentliche Ausstrahlung verspricht sich die zusammen mit CSU- Bezirksrat Michael Maderer ebenfalls nach Burgfarrnbach gekommene Fürther CSU-Landtagsabgeordnete und Stadträtin Petra Guttenberger vom Auftritt des bayerischen Finanzministers Markus Söder am 10. September um 19 Uhr im Gasthof Grüner Baum in der Gustavstraße.

Gemeinsam werden der Bundesumweltminister und der frühere bayerische Umweltminister Söder am nächsten Donnerstag die Forschungseinrichtung Energie Campus in der Fürther Straße in Nürnberg besuchen.

Als kleiner Trost für den bei der Förderung leer ausgegangenen Burgfarrnbacher Metzgermeister wurde sein Betrieb vergangenes Jahr vom Bundesumweltministerium mit dem Deutschen Kältepreis ausgezeichnet. Ernüchtert gibt Ammon Altmaier zu bedenken, dass seine Investition zur Verbrauchssenkung durch die stetig steigende Stromnebenkosten in Frage gestellt wird. Bezahlt mache sie sich so immer später.

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