Pyrotechnik beim Derby gibt der Polizei Rätsel auf

13.8.2014, 05:59 Uhr
Die Nürnberger Anhänger fackelten am Montagabend eine beträchtliche Menge an Pyrotechnik im Fürther Stadion ab.

© Sportfoto Zink / MaWi Die Nürnberger Anhänger fackelten am Montagabend eine beträchtliche Menge an Pyrotechnik im Fürther Stadion ab.

Vor allem in den ersten 45 Minuten des Spiels zwischen der SpVgg Greuther Fürth und dem 1. FC Nürnberg qualmte und leuchtete es fast im Minutentakt im Gästeblock. Einsatzleiter Peter Messing ist auch am Tag danach ratlos, wie es so weit kommen konnte. „Wenn wir wüssten, wie die Gästefans die Pyrotechnik ins Stadion gebracht haben, wären wir einen Schritt weiter“, gibt er zu.

„Die Einlasskontrollen jedenfalls waren sehr gründlich.“ Vor allem die großen Rauchtöpfe, die die Fans zündeten, hätten dabei auffallen müssen. Daher ist es wahrscheinlicher, dass das Material - darunter über zwei Dutzend bengalische Fackeln, drei Leuchtraketen, Böller und Rauchtöpfe - auf dem Stadiongelände versteckt worden ist. Doch wie? Seit Freitag bewachte ein privater Ordnungsdienst das abgesperrte Stadion Tag und Nacht, vor dem Spiel sei der Ronhof gründlich abgesucht worden, versichert Messing.

Die zweite Frage muss Messing, der am Montag volle 19 Stunden im Einsatz war und nach nur vier Stunden zuhause wieder zum Dienst antrat, ebenso unbefriedigend beantworten: Muss der Steuerzahler auch beim nächsten Frankenderby in Fürth die Zeche für den Einsatz mehrerer Hundertschaften von Polizisten - die genaue Zahl nennt Messing aus taktischen Gründen nicht - bezahlen? Gibt es keine Möglichkeit, einen derart martialischen Fanmarsch, der den Verkehr in der Stadt kurzfristig lahmlegte, zu verbieten?

„Mit Verboten ist es schwierig“, meint der Fürther Inspektionsleiter, und er bitte darum, den folgenden Satz nicht falsch zu verstehen: „So wie es lief, kann man es hinnehmen. Ich denke, wir haben die Lage im Griff gehabt.“ Als Einsatzleiter sei er sich in keiner Situation unsicher gewesen. Zu Ausschreitungen kam es seiner Meinung nach auch deshalb nicht, weil die Taktik der Polizei aufging: „Wir haben gleich am Hauptmarkt in Nürnberg ein Zeichen gesetzt und ihnen die Grenzen aufgezeigt.“ Die Kommunikation sei nur über Lautsprecher oder über die Fanbeauftragten möglich gewesen. „Das funktioniert nicht wie bei zivilisierten Menschen.“

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