Rückendeckung fürs Mütterzentrum

22.8.2014, 21:00 Uhr
Rückendeckung fürs Mütterzentrum

© Foto: Horst Linke

Im Bundestagswahlkampf 2009 hat die Politikerin aus Mecklenburg-Vorpommern bereits das Jugendmedienzentrum Connect unter die Lupe genommen. Auch jetzt gibt sich die 40-Jährige kinderlieb. Gleich nach der Ankunft des Reisebusses ihrer Sommertour klettert sie mit Eric (4) und Max (3) vom Begrüßungskomittee hinters Steuer.

Der im Hof des Mütterzentrums wartende Chor von Senioren des benachbarten Wohnheims Curanum hat für die kleine Verspätung vollstes Verständnis und schmettert hernach umso fröhlicher „Heut kommt der Hans zu mir, freut sich die Lies“. Zwar sind neben den Senioren und den mitten in den Ferien eilends zusammengetrommelten Kindern mit ihren Eltern auch zahlreiche Fürther Politiker gekommen, doch große Reden spart man sich.

Dem informellen Gespräch mit ehrenamtlichen Kräften der Generationeneinrichtung sollte keine Zeit abgezwackt werden, wie Mütterzentrumsleiterin Kerstin Wenzl erklärt. Die Ministerin wiederum weiß, was man von ihr erwartet und überbringt die Nachricht, dass die Einrichtung auch im nächsten Jahr mit Fördermitteln des Bundes rechnen kann. Von der Leyen hatte die Unterstützung einst auf den Weg gebracht.

Nach dem Auslaufen der Förderperiode wird jetzt um die Anschlussfinanzierung gerungen. Im Koalitionsvertrag ist von einer „Verstetigung“ die Rede und Schwesig gibt sich sicher, dass die auch erreicht werden kann. Schließlich seien Mehrgenerationenhäuser wie das Fürther Mütterzentrum ein „Erfolgsmodell“ besonderer Art. Den 2007 von Schwesigs Vorgängerin verliehenen Titel Mehrgenerationenhaus hat sich die Einrichtung unter anderem durch die Zusammenarbeit mit der Seniorenresidenz Curanum erworben. Zur stundenweisen Entlastung berufstätiger Eltern engagieren sich zudem Seniorinnen im Projekt „Omas gute Stube“.

Dass Fördermittel des Bundes in Fürth gut angelegt sind, unterstreicht der nach einer Knieoperation auf Krücken angewiesene Bürgermeister Markus Braun. Mit fast 20 000 Kindern und Jugendlichen zähle Fürth zu den jüngsten Städten Bayerns. „Wir gehen absolut produktiv mit den Herausforderungen der Zukunft um und setzen auf Zusammenarbeit der Generationen statt auf Konfrontation“. Hierbei könnten Modellprogramme wertvolle Dienste leisten.

Seiner prominenten Parteikollegin, die vor dem Mütterzentrum bereits eine Beratungsstelle für Prostituierte in Nürnberg und Siemens in Erlangen besucht hat, überreicht Braun ein interkulturelles Kochbuch, fair gehandelten Fürth-Kaffee und das SpVgg-Maskottchen „Eddy“ aus Plüsch. Eddy soll den siebenjährigen Sohn Julian der Ministerin für den Fürther Fußball begeistern.

Viel Zeit nimmt sich Schwesig nach der kurzen Begrüßung für Gespräche mit Ehrenamtlichen. Dazu gehören die Familienpaten Christoph Schneider und Waltraud Günther, die dort Hilfe leisten, wo Ämter passen müssen. 20 Paten gibt es in Fürth und Stein. „Es könnten mehr sein“, sagt Schneider und fügt hinzu, dass insbesondere Männer für diese Art zeitlich begrenzter Alltagsbewältigung noch dringend gesucht werden. Um die Ausbildung kümmert sich die Erziehungsberatungsstelle der Stadt.

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