Schaurig: Ein Blick in den Burgfarrnbacher Felsenkeller

19.4.2017, 05:47 Uhr
Wer die Katakomben des Fürther Felsenkellers sehen will, der braucht Licht - jede Menge Licht.

© Edgar Pfrogner Wer die Katakomben des Fürther Felsenkellers sehen will, der braucht Licht - jede Menge Licht.

Schon im 17. Jahrhundert, so vermuten Fachleute, haben Burgfarrnbacher einen Kühlraum in den Felshang des Waldrandes gehauen. Weil der natürliche Sandstein ein hervorragendes Baumaterial ist, wurde er später im großen Stil abgebaut. Was sonst oberirdisch geschah, praktizierte man hier im unterirdischen Vortrieb. Die in den Stein gemeißelte Jahreszahl 1848 – die Blüte der Deutschen Revolution – zeugt bis heute von diesem schweißtreibenden Unternehmen.

Nach einem Schachbrettmuster hat man den Berg ausgehöhlt. Sorgfältig wurde darauf geachtet, dass die Tragfähigkeit nicht beeinträchtigt wurde. So entstand ein kunstvolles Gewölbelabyrinth. Auch oben auf der Bergkuppe wurde Sandstein abgebaut. Die Felswände mit ihren Spalten und Löchern werden heute von Boulderern zum Freiklettern benutzt. Wo sie unterwegs sind, hinterlassen sie weiße Magnesiumspuren. Das Pulver verbessert die Haftung von Hand und Fuß.

Nachdem der Felsenkeller als Steinbruch ausgedient hat, wurde er als natürlicher Bierkühlschrank der Burgfarrnbacher Brauerei genutzt. Ältere Burgfarrnbacher verbinden noch ganz persönliche Erinnerungen mit dem Felsenkeller. Wie viele andere Fürther Stollenanlagen zum Bierkühlen wurde er im Zweiten Weltkrieg nämlich als Luftschutzraum verwendet. Zahlreiche Menschen campierten hier unter primitiven Bedingungen und überstanden so das Bombardement am Kriegsende.

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