Sex im Schaufenster macht unglücklich

3.4.2009, 00:00 Uhr

Der Fürther Geschäftsmann fühlt sich schon deshalb zu unrecht an den Pranger gestellt, weil die Ausstellung nicht seine eigene Idee gewesen sei. Vielmehr wurde er von der Stadt eingeladen. «Nur aus Gaudi« habe er sich auf die städtische Rundmail an alle Fürther Händler beworben.

Dass er zur vierwöchigen Gestaltung eines der verwaisten Modehaus-Schaufensters ausgewählt wird, damit habe er nicht gerechnet. Hernach wollte er seine Bewerbung zurückziehen, sei aber geradezu zur Ausstellung gedrängt worden. Zudem habe die städtischen Innenstadtbeauftragten Karin Hackbarth-Herrmann zur Auflage gemacht, dass er mehr als nur Flyer auslegt.

Bekanntes Poster

Also präsentierte er der Innenstadtbeauftragten ein Poster mit einem Pin-up-Girl auf, das zuvor schon ein Jahr lang in einem Ronhofer Schaufenster gehangen hatte. Was sonst noch in die Auslagen kommt, habe er beim Treffen der Schaufenstergestalter am 16. März offen mitgeteilt: Dinge, die man auch im Warenhaus kaufen könne.

Dass er nun sogar von OB Thomas Jung offiziell aufgefordert wurde, das Fenster bis Karfreitag zu räumen, findet Erich Söllner angesichts der ganzen Entwicklung für reichlich überzogen. Als «scheinheilig« empfindet auch Lokschuppen-Inhaber Thomas Friedel die ganze Auseinandersetzung. Als Organisator der Schaufenstergestaltung hat er Mitleid mit seinem Kollegen Söllner. Der betreibe einen angemeldeten Handel, an dem nichts auszusetzen sei. Karin Hackbarth-Herrmann bemüht sich indes, die Wogen wieder zu glätten. Sie strebt ein Vermittlungsgespräch mit dem Sex-Shop-Inhaber an.