Sperrfeuer im Morgengrauen

28.6.2012, 10:00 Uhr

Nachwuchs-Waldohreulen, die Anwohnern in der Dunkelheit mit ihrem mehrstimmigen Fiepen auf den Wecker gehen, respektive denselben überflüssig machen. Wie putzig!

Andernorts kann man über luftige Lärmattacken dieser Güte nur müde lächeln — und müde ist durchaus im Wortsinn zu verstehen, denn hier macht das Morgengrauen seinem Namen alle Ehre: Sperrfeuer reißt die Schlummernden gnadenlos in die Senkrechte; jedenfalls denkt man im ersten Moment der Panik an heftigen Beschuss, bevor man eher zu einem Korb voller missmutiger Klapperschlangen unter dem Bett tendiert, um beim Blick aus dem Fenster festzustellen: Eine Horde marodierender Elstern hat sich im Baum niedergelassen, die gefiederte Speedmetal-Combo krächzt und keckert, was das Zeug hält.

Alles Fuchteln, Klatschen, dezentes Rufen (vielleicht schlafen ja die Nachbarn trotz dieses infernalischen Lärms noch?) verpufft: Die Biester harren aus wie die Zecken — nicht zehn, nicht 20 Minuten, nein eine geschlagene Stunde lang feuern sie lustvoll ihre Salven ab.

Inzwischen hellwach und selbst lauthals zeternd, zieht man bereits ernsthaft den Kauf eines preisgünstigen Präzisionsgewehrs in Erwägung — bevor die Erkenntnis Oberhand gewinnt: Noch mehr hopsgehende Vögel braucht Fürth zurzeit nun wirklich nicht.

 

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