Stadt kontert Kritik der Gewerkschaft

27.5.2010, 00:00 Uhr
Stadt kontert Kritik der Gewerkschaft

© Thomas Scherer

»Die Mittelschulreform bietet gerade jetzt die Chance, für die Hauptschulen in Fürth trotz veränderter Schülerzahlen ein eigenständiges Profil und damit einen neuen Stellenwert zu entwickeln«, teilen Bürgermeister und Schulreferent Markus Braun sowie die Stadelner Rektorin Barbara Jäger-Reichel in einer gemeinsamen Erklärung mit.

Wie berichtet, hatte der Fürther GEW-Vorsitzende und Hauptschullehrer Manfred Lehner dies ganz anders beurteilt. Mit den seiner Ansicht nach übereilten Weichenstellungen für die Mittelschulreform habe die Stadt Fürth nicht zur Gesundung der Hauptschule Stadeln beigetragen, die unter einem akuten Rückgang der Schülerzahlen leidet. Lehner und seine Mitstreiter warfen die Frage auf, ob nicht ein anderer Zuschnitt der in der Reform vorgesehenen Schulverbünde der Einrichtung im Fürther Norden mehr Perspektiven eröffnet hätte.

Gerade für kleine Schulstandorte wie Stadeln erhöhe sich aber »in den Verbünden die Planungssicherheit«, halten Braun und Jäger-Reichel den Gewerkschaftern entgegen. Denn innerhalb des Zusammenschlusses könne eine Schule »erst aufgelöst werden, wenn sie keine Klasse mehr umfasst oder der Schulaufwandsträger einen Antrag stellt«. Stehe eine Schule hingegen allein, greife die übliche gesetzliche Regelung: Sind nicht mehr genug Schüler vorhanden, um Einzügigkeit und damit ein geordnetes Unterrichtsangebot zumindest von der Jahrgangsstufe 5 bis 9 zu gewährleisten, ist Schluss.

Nur dank der Reform könne im Schuljahr 2010/11 in Stadeln eine 5. Eingangsklasse gebildet werden. Darüber hinaus biete gerade der nördliche Stadtteil als kleiner Schulstandort »besondere pädagogische Möglichkeiten«, die auch von Eltern aus dem Schulverbund Nordwest - zu ihm zählen außerdem Soldnerschule und Schickedanzschule - wahrgenommen werden können.

»Für die Hauptschule Stadeln bedeutet dies konkret, dass wir durch die Mittelschulreform Luft gewonnen haben«, meinen Braun und Jäger-Reichel. Nun müsse man die Chance nutzen, den demographisch bedingten Rückgang von Kindern und die immer höhere Zahl von Grundschülern, die an Realschulen und Gymnasien wechseln, zu kompensieren.

Ziel sei es, »im Dialog mit allen Beteiligten« die schulischen Angebote weiter anzupassen und – an den Bedürfnissen der Betroffenen orientiert - weiterzuentwickeln. Die Stadt erkläre sich bereit, »diesen Prozess zu moderieren und zu gestalten«, so Braun.