Steuerfrau verlässt die Polizeidirektion

23.3.2006, 00:00 Uhr
Steuerfrau verlässt die Polizeidirektion

Am 1. April übernimmt sie als eine Protagonistin der Frauen auf den Führungsebenen der bayerischen Polizei die stellvertretende Leitung der Bereitschaftspolizei in Bamberg. Sie tritt damit erneut in die Fußstapfen ihres Fürther Amtsvorgängers Wilfried Dietsch (60), der am Montag in den Ruhestand verabschiedet wird.

Das Tauziehen um die im Zuge der Polizeireform nach der Fußball-WM geplante Auflösung der selbstständigen Fürther Polizeidirektion gab auch beim Festakt mit knapp 100 geladenen Gästen den Ton an. Polizeipräsident Gerhard Hauptmannl, bislang ein glühender Verfechter der geplanten Zentralisierung, räumte erstmals Überlegungen ein, wie trotz Reform die Souveränität der Fürther Polizei bewahrt werden kann. Dazu würden in den nächsten Tagen Gespräche geführt.

Für eine selbstbewusste Großstadt wie Fürth unverzichtbar bezeichnete OB Thomas Jung die eigene Führungsebene. Der Dialog müsse dazu führen, dass die lokale Polizeiregie erhalten bleibt. In zentralen Bereichen müsse der Ansprechpartner vor Ort unbedingt erhalten bleiben. Hauptmannl versicherte, die Sorgen eines Kompetenzverlustes sehr ernst zu nehmen und sagte zu, die Fürther nicht im Regen stehen zu lassen. Auch wenn es schwer zu erreichen sei, erwarte er nach der Reform eine weitere Verbesserung des landesweit schon hervorragenden Fürther Arbeitsergebnisses.

Für ihre auf Motivation und Teamarbeit basierende Führungsarbeit erhielt Liliane Matthes Anerkennung von allen Seiten. «Ihren Führungsstil findet man in keinem Management-Lehrbuch“, sagte der neue kommissarische Direktionsleiter Adolf Blöchl. Besondere Verbundenheit mit der Erfolgsfrau Matthes brachte Landrätin Gabriele Pauli zum Ausdruck.