Streit um die Gustavstraße: Mediation in großer Runde

31.3.2015, 06:00 Uhr
Der Streit um die Gustavstraße schwelt seit mehreren Jahren. In einem neuen Mediationsverfahren sollen die Streitparteien eine Lösung erarbeiten.

© Mark Johnston Der Streit um die Gustavstraße schwelt seit mehreren Jahren. In einem neuen Mediationsverfahren sollen die Streitparteien eine Lösung erarbeiten.

Die beiden Güterichter, die sich um eine Einigung im Fürther Lärmkonflikt bemühen, versammeln diesmal eine große Runde um sich. Für die Politik fahren Oberbürgermeister Thomas Jung und die drei Fraktionschefs Sepp Körbl (SPD), Dietmar Helm (CSU) und Harald Riedel (Grüne) nach Ansbach. Die Wirte, die ebenfalls erstmals eingebunden sind, werden von „vier Personen“ und möglicherweise einem Anwalt vertreten, wie Rechtsreferent Christoph Maier auf Nachfrage der Fürther Nachrichten sagt. Namen konnte er noch keine nennen. Weil die Mediation vertraulich ist, muss jede Auskunft nach außen erst von allen Beteiligten abgesegnet werden.

Seit 2011 wird um Lösung gerungen

Für die Stadtverwaltung sitzen wie zum Auftakt der neuen Mediation am 16. März neben Maier Ordnungsamtsleiter Hans-Peter Kürzdörfer und Umweltingenieurin Gudrun Lohfink am Tisch. Und auch die fünf Kläger aus der Altstadt werden dabei sein. Wie berichtet, stellten die Einschnitte bei Festen und im regulären Kneipenbetrieb, die einer von ihnen im Dezember mit der Stadt vereinbarte, die übrigen vier nicht zufrieden. Die Gespräche könnten sich bis in den Abend hinziehen; denkbar ist auch, dass ein weiterer Fortsetzungstermin nötig ist.

Bevor der Streit die Justiz beschäftigte, hatten Anwohner und Wirte 2011 bei mehreren Treffen versucht, eine Lösung zu finden. In jenem Frühjahr hatten sich rund 80 Anwohner bei der Stadt über den Lärm beschwert. Daraufhin wurde bei einem runden Tisch unter Leitung des Ordnungsamts im Mai 2011 ein Kompromiss gefunden, der weitaus großzügiger ausfiel als das, was Richter später anordneten. Doch beim zweiten runden Tisch im Herbst wurde klar: Einzelne Anwohner sahen die Übereinkunft als gescheitert an. Einig wurde man sich damals nicht mehr, 2013 wurde die erste Klage eingereicht.

Ein weiterer Aufreger für die Debatte um die Gustavstraße: Das Traditionslokal "Zum Gelben Löwen" schließt Anfang April. 

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