„Sunnyboy“ der Fürther Stadtverwaltung geht in Rente

5.2.2016, 11:00 Uhr
„Sunnyboy“ der Fürther Stadtverwaltung geht in Rente

© Foto: Volker Dittmar

Die Möglichkeit, mit Solarstrom bequem und preiswert voranzukommen, hat den gelernten Maurer und studierten Architekten aus Virnsberg schon immer fasziniert. Zu seinen Schlüsselerlebnissen gehörten die ungewohnte Ruhe an einem autofreien Sonntag 1974 auf dem Nürnberger Plärrer und eine Solarfahrzeugschau in der Fürther Stadthalle.

Zusammen mit seinem Erlanger Kollegen Michael Trykowsky entwickelte Peter Maier ein Rennmobil, das es mit 134 km/h Spitzengeschwindigkeit und 200 Kilometer Reichweite ins Guinessbuch der Rekorde geschafft hat. Bei der Premiere der Solarrallye Tour de Sol in der Schweiz konnte er damit schwer beeindrucken. Zum Urgestein der Solarmobil-Bewegung wurde Maier, als er nach seinem Umzug von Nürnberg nach Herzogenaurach zum Erlanger Solarmobilverein stieß, dem ältesten in Deutschland. Zunächst engagierte er sich als Schriftführer, seit 2001 steht er an der Spitze des Vereins.

„Wir organisierten Solarrallyes und irgendwann hat mich ein Teilnehmer gefragt, warum ich nicht selbst mit einem Elektrofahrzeug unterwegs bin“, skizziert Maier, was ihn 1990 zum Kauf seines Solarmobils bewogen hatte. Bereuen musste er diesen Schritt nie. Bis zu 60 Kilometer weit kommt er mit einer Batterieladung bei einer Spitzengeschwindigkeit von 45 km/h. 107 000 Kilometer stehen auf dem Tacho und außer den Reifen mussten bisher nur die Lager des Elektromotors erneuert werden.

Für die Fahrt zur Arbeit taugt das Vehikel jedenfalls, zumal Maier an den Fürther Stromtankstellen kostenlos Energie laden kann. Die Solarzelle auf dem Dach des Kabinenrollers dient lediglich zur Unterstützung. Für einen nur bei Sonnenschein möglichen autarken Betrieb müsste sie sechs Quadratmeter messen.

Was Peter Maier umtreibt, ist die Sorge um die Zukunft. Der Vater von vier Kindern will die Umwelt schützen und zur Verminderung des Schadstoff-Ausstoßes beitragen. Seit einem Jahr engagiert er sich als Nachrücker der Grünen auch im Herzogenauracher Stadtrat.

Weil in der Fürther Bauverwaltung wegen vieler Bauanträge personeller Notstand herrscht, hat er sich zudem bereit erklärt, im Ruhestand noch fünf Monate lang an drei Tagen in der Woche weiterzuarbeiten. Als E-Mobil-Pendler kann er sich mithin noch eine Weile über begeisterte Blicke der Kinder freuen, denen er Vorbild sein will.

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