Tee für Pendler, Schelte für die Bahn

11.1.2012, 11:00 Uhr
Tee für Pendler, Schelte für die Bahn

© Scherer

„Genauso wie das alte Jahr endete, geht es nach den Ferien weiter mit den Verspätungen“, kritisieren die Grünen in einer Pressemitteilung. Es könne nicht angehen, dass ausgerechnet diejenigen, die sich für eine „klima- und menschenfreundliche Art der Fortbewegung entscheiden, im Regen stehen gelassen werden, und das schon seit mehr als einem Jahr“.

Heftige Kritik übt die Ökopartei an den Preissteigerungen zum Jahreswechsel im öffentlichen Nahverkehr (wir berichteten ausführlich). „Die ständigen Verteuerungen im öffentlichen Nahverkehr müssen aufhören“, fordert Bernd Wessolowski, Sprecher des Fürther Grünen-Vorstands, und fügt hinzu: „Öffentliche Verkehrsmittel müssen günstig und unkompliziert sein, damit sich mehr Leute klimafreundlich, rohstoffsparend und sicher fortbewegen. Immer neue, immer teurere Tarifzonen bewirken das Gegenteil.“

Ein weiteres Problem sei die mangelhafte Zuverlässigkeit, besonders bei der S-Bahn. Die Pendler seien in den vergangenen Monaten auf der Strecke der S1 zwar zur Kasse gebeten worden, hätten jedoch eine Leistung der Bahn erhalten, die das Geld „schlicht nicht wert“ gewesen sei. „Viel zu viele Züge sind nicht pünktlich oder fallen ganz aus, haben nicht genug Kapazität oder sind einfach veraltet“, kritisieren die Grünen in Fürth, die sich als „Anwalt der Bahnnutzer vor Ort“ verstehen wollen.

„Es ist eine Zumutung und grenzt an Sittenwidrigkeit“, schimpft Wolfgang Schreyer, Mitglied im Kreisvorstand. Er fordert die Bahn auf, die Kunden zu entschädigen: „Dauerkartenbesitzer sollen einen Nachlass erhalten, alle anderen Pendler einen Monat Freifahrt mit den neuen Triebfahrzeugen auf der S1.“ Allerdings dürften sich die Betroffenen noch eine Weile gedulden, bis die neuen Fahrzeuge tatsächlich eingesetzt werden.

Weiterhin fordern die Grünen „mündliche und schriftliche Informationen über Verspätungen und Anschlusszüge auf allen Bahnsteigen entlang der Problemlinie S1“. Zudem solle die Bahn Windschutz und Wartehallen ausbauen und in der kalten Jahreszeit an hochfrequentierten Haltepunkten — nach Vorbild der Grünen — kostenlos Heißgetränke ausgeben.

 

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