Universität in Fürth auf Wachstumskurs

14.7.2011, 19:00 Uhr
Universität in Fürth auf Wachstumskurs

© Winckler

Aktuell arbeiten 58 Wissenschaftler aus neun Nationen im ZMP, das in der Uferstadt, dem früheren Grundig-Gelände, beheimatet ist. Hinzu kommen etliche Studenten, die Diplomarbeiten schreiben oder Praktika absolvieren. Unterteilt ist das Institut in fünf Arbeitsgruppen, die jeweils von einem Professor der Universität Erlangen geleitet werden.

Bayerns Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Wolfgang Heubisch, ließ es sich nicht nehmen, dem Institut zum fünfjährigen Bestehen einen Besuch abzustatten, zumal die Finanzierung der Einrichtung 2006 unter anderem mit Geld aus der High-Tech-Offensive des Freistaats angestoßen worden war.

Bei einem Rundgang über das Gelände verteidigte Heubisch die damalige Entscheidung, die Universität auch in Fürth heimisch werden zu lassen. „Die positive Entwicklung zeigt, dass es richtig war“, sagt Heubisch und kündigte an: „Diesen Weg werden wir weitergehen.“

Finanzierung gesichert

Das nötige Geld steht schon bereit: So darf sich das ZMP in der Uferstadt ausbreiten und ein Gebäude beziehen, in dem zuvor der Verlag Computec zu Hause war. Auf der Erweiterungsfläche wird sich der neu geschaffene Lehrstuhl Werkstoffsimulation ansiedeln. Weiterhin gibt es elf Millionen Euro aus dem Strukturprogramm, das der Freistaat nach der Quelle-Pleite für die Städte Nürnberg und Fürth aufgelegt hatte. Das Geld fließt hauptsächlich in das neue Projekt VerTec (Verfahrenstechnik). Hierbei werden aus Pulvern hochkomplexe Bauteile hergestellt, die zuvor am Computer maßgenau konstruiert wurden. Laut Professor Robert F. Singer vom ZMP sollen diese Verfahren die Fertigungskosten von Wirtschaftsunternehmen drastisch reduzieren. Singer spricht von einer „Revolution in der Herstellungstechnik“.

Trotz aller Erfolge des Uni-Standorts wird Fürth nicht Bestandteil des Namens werden: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg – kurz FAU – sei auch ohne den Zusatz Fürth schon ein Wortungetüm, sagte FAU-Präsident Prof. Karl-Dieter Grüske. Für Fürths Oberbürgermeister ist das kein Schaden. Viel wichtiger als der Name sei, dass die Uni hier weiter expandiert – und die Weichen sind gestellt: In den nächsten drei Jahren soll sich die Zahl der Mitarbeiter verdoppeln.