Unter Freunden in St. Peter und Paul

3.4.2017, 19:00 Uhr
Unter Freunden in St. Peter und Paul

© Foto: Martin Bartmann

Von solch einer Grenze war noch nicht die Rede, als Sands vor einigen Jahren zuletzt in Fürth gastierte. Und zumindest an diesem Abend 2017 geht es nicht um Trennendes, sondern um das, was Menschen verbindet: Freundschaft, gemeinsame Erinnerungen, Musik. Und so begrüßt Sands das Publikum in der Pfarrscheune St. Peter und Paul denn auch mit einem Lied mit dem Refrain "It's good to be back among friends again".

Den Anfang haben da freilich schon andere gemacht; keine Band, sondern vier Folk-Begeisterte von der wöchentlichen Session im Irish Castle, bewehrt mit Fiedel, Trommel, Banjo und Gitarre. Sie spielen irische Tanzmusik, die ins Blut geht, auch wenn sie in der Konzertsituation ein bisschen zahm wirkt, so als fehlten das Gläserklirren und die Stimmen der Gäste im Pub, in dem die Jigs und Reels normalerweise erklingen. Sie schließen mit einer langsamen Ballade in wiegendem Rhythmus.

Vier Instrumente gleichzeitig kann Solist Ben Sands natürlich nicht spielen; seine Songs leben vom Zusammenspiel von Stimme und Gitarre. Aber er sorgt früh schon für Unterstützung durch das Publikum, das er erfolgreich zum Mitsingen auffordert. Dass so ein englischer Refrain echt heikel sein kann, wenn es darum geht, rückwärts von zwanzig die geraden Zahlen aufzuzählen, lässt er als Entschuldigung nicht gelten und den Refrain kurzerhand auf Deutsch singen.

Überhaupt streut Sands gerne deutsche Wörter in seine launige Plauderei ein, erzählt von dem irischen Bauernhof im County Down, wo er mit sechs Geschwistern aufwuchs und "the old Sau would have little Sauchens". Ebenso unprätentiös wie seine Moderationstexte sind die Songs, die zwar oft die berühmte irische Melancholie berühren, dabei aber sehr positiv klingen. Der Regen, Kinder, die wie Blumen gewachsen sind, Geschichten, die es immer noch zu erzählen gibt, und über allem der Wert von Freundschaft, Heimat, Gemeinschaft.

Sentimental wird es dabei nicht, dafür sorgt die Ironie, die immer wieder in den Liedtexten durchscheint. Etwa, wenn er das Publikum mit einem eigenen Song begrüßt und feststellen muss, dass das Leben nicht immer fair ist: "I've got water, you’ve got beer", stellt er augenzwinkernd mit Blick in den Saal fest. Da hilft nur eins: Ab ins Pub auf ein Guinness und auf mehr gute Musik.

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