Veränderung als Lebensgrundlage

19.5.2012, 17:00 Uhr
Veränderung als Lebensgrundlage

© Thomas Scherer

„Eine Ode an das Leben“, das ist es, was der Künstlerin aus dem mittelfränkischen Weisendorf bei ihrem Projekt vorschwebt und mit dem sie zeigen will, dass Veränderung kein Grund zur Sorge ist.

Ganz im Gegenteil, sie will sie zelebrieren. Fast so wie die traditionellen Totenwachen als altes Durchgangsritual, allerdings mit einem Augenzwinkern, wie sie sagt. Nach selbst erlebter tiefster persönlicher und künstlerischer Krise ist sie gereift: „Schneide die Fäden durch, werfe Altes fort, folge Bauch und Herz.“ Das tut sie nun in der Badstraße: Sie baut sich ein neues Haus, symbolisch für ihr neues Selbst.

Und dazu lädt sie Besucher ein, die am Auf- und Umbau, sprich an der Veränderung, teilhaben können. Mittelpunkt der Installation bildet ein zweieinhalb Meter großes Papierhaus, auf dessen Wände Poetter kurze Filmsequenzen projiziert. Toneinspielungen am Telefon und eingeblendete Dias bringen unterschiedliche Aspekte ins Spiel. Koffer stehen

für Aufbruch. Die verschiedenen künstlerischen Elemente sollen dem Zuschauer alles ganz sinnlich erschließen.

Anna Poetter ist ausgebildete Sängerin und Schauspielerin. Im Lauf ihrer künstlerischen Tätigkeit bewegte sie sich jedoch immer weiter von der Bühne weg. Über experimentelle Stücke im Sinn einer „Theatralen Kunst“ ging ihre Arbeit in Richtung interaktive Performance. Seit 2012 laufen ihre Arbeiten unter „Live Art“. Im Zentrum ihres Schaffens steht die Beschäftigung mit Vergänglichkeit.

Und so bleibt auch während der dreitägigen Schau nichts, wie am heutigen „Tag Null“, wo die Künstlerin Besucher zum öffentlichen Aufbau der Installation einlädt. Im Lauf der Zeit verändern eine ganze Reihe von Performances das Haus — eine Baustelle eben. 

 

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